Aufbereitung von Tonen im Westerwald

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Im historischen Tonbergbau wurden in Glockenschächten und im Tiefbau gezielt nur einzelne Tonlagen abgebaut und direkt verwendet.

Auf Grund der heutzutage für die industrielle Fertigung geforderten großen Tonmengen ist dieser Filigranbergbau nicht mehr möglich. An die Tonbergbaubetriebe werden jedoch nicht nur Anforderungen an die regelmäßige Lieferung großer Tonnagen gestellt.

Moderne Fertigungsstätten für z.B. Dachziegel, Fliesen, Klinker und Sanitärkeramiken sind sehr stark automatisiert. Für die Fertigungsprozesse ist es erforderlich, dass die großen Mengen in den festgelegten Spezifikationen geliefert werden. Dies gilt in noch engeren Spezifikationen für Spezialprodukte, z.B. Klebstoffe und Gummibauteile, in denen Tone als sog. funktionale Füllstoffe eingesetzt werden.

Auch bei Bauprojekten, wie z.B. bei der Abdichtung kommunaler Abfalldeponien oder bei der Sicherung von Schadstoffdeponien, müssen innerhalb weniger Monate oft mehrere 10.000 Tonnen aufbereitete Tone "just-in-time" auf die Baustellen geliefert werden.

Im Gegensatz zu früheren Zeiten werden nur noch in Einzelfällen, z.B. für den Deponiebau, Einzeltone an die Kunden geliefert. Überwiegend werden die Einzeltone zu den zentralen Aufbereitungsanlagen im Westerwald gefahren und dort weiterverarbeitet.

Aufbereitung der Tone

Der erste Aufbereitungsschritt ist immer die Zerkleinerung der großen Tonschollen, wie sie aus den Tagebauen angeliefert werden, z.B. über einen Walzenbrecher. Der Vorgang wird als „Schnitzeln“ bezeichnet, Ergebnis sind etwa faustgroße Tonbrocken.

Der aufbereitete Ton wird dann in Boxen gelagert, die ein Fassungsvermögen von mehreren 100 bis zu 1.000 Tonnen aufweisen.



Fotos Tongewinnung im Westerwald


Verfasser: Ralf Diedel