Fussenacker (Staudt)

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Fussenacker (Staudt)
Infopunkt an der
Georoute Energiepfad Staudt
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Steckbrief
QR-Shortlink: www.qltr.de/qrka0079

HINWEIS: Unter folgendem Link finden Sie alle Informationen zur Georoute Energiepfad Staudt.



Energie aus der Tiefe

Im Südwesten der Ortsgemeinde Staudt liegt am Nordwesthang der "Fussenacker" genannten Erhebung ein alter Steinbruch, in dem einst Basalt abgebaut wurde. Die gesamte Anhöhe des Fussenackers besteht wie einige der Hügelkuppen in der näheren Umgebung aus diesem vor etwa 25 Millionen Jahren in der Tertiär-Zeit gebildeten Gestein. Auch der südliche Teil des Ortes Staudt steht auf Basalt. Diese im Westerwald so häufigen steinernen Zeugen des intensiven Vulkanismus sind alle aus glutheißer Gesteinsschmelze aus der Tiefe der Erdkruste bzw. des oberen Erdmantels entstanden. Doch woher kommt die Energie, welche dort für Temperaturen weit jenseits von 1000° C sorgt? Etwa 30 bis 50 % der inneren Erdwärme stammt noch von der Entstehung der Erde aus einem glutflüssigen Feuerball vor etwa 4,6 Milliarden Jahren. Etwa 50 bis 70 % werden jedoch durch radioaktive Zerfallsprozesse im Erdmantel und Erdkern erzeugt – Erdwärme durch Kernenergie! Im Erdmantel sorgen Konvektionsströme für den Wärmetransport bis unter die feste Erdkruste. Diese Mantelkonvektion treibt auch die Plattentektonik und damit die Kontinentalverschiebung an.

Geothermie von unten und oben!

Der Wärmestrom vom oberen Erdmantel in die Erdkruste zur Erdoberfläche erfolgt im Wesentlichen durch Wärmeleitung. Diese Wärme kann als geothermische Energie zur Stromerzeugung oder zum Heizen genutzt werden und wird als regenerative Energie eingestuft. Man unterscheidet grundsätzlich Tiefe Geothermie (> 400 m Tiefe und/oder Temperaturen > 20°C) und Oberflächennahe Geothermie (Tiefe < 400 m und/oder Temperaturen ≤ 20°C) unterteilt. In Rheinland-Pfalz wird Tiefe Geothermie im Oberrheingraben zur Stromerzeugung in kleinem Umfang genutzt. Die Oberflächennahe Geothermie ist weiter verbreitet. Man nutzt dazu in geeigneten Gebieten Erdwärmesonden und -kollektoren z.B. zum Heizen von Gebäuden. Die Erdwärme, die durch sehr oberflächennah verlegte Kollektoren gewonnen wird, ist jedoch vorwiegend gespeicherte Sonnenenergie.


Verfasser: Christoph Eul und Roger Lang
Stand: 7/2022