Grube Katzenschleife (Waldbreitbach)

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Grube Katzenschleife (Waldbreitbach)
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Steckbrief
Erstverleihung: 0000
Besuch auf dem Förderturm
Adresse: Am Mühlenberg
56588 Waldbreitbach
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Die Tagesanlagen der Grube Katzenschleife befanden sich im Bereich der heutigen Straße „Am Mühlenberg“, zwischen der Wiedbrücke und dem Schützenhaus. Ein Teil der Anlage stand im Bereich des Wiedufers. Eine Lorenbahn führte von hier aus über eine Brücke und entland des heutigen Strandbadwegs bis zur Neuwieder Straße.

Im Laufe der Betriebszeit wurde etwa 40 Meter oberhalb der Wied ein Fördergerüst mit einem Maschinenhaus errichtet, von dem aus der Tiefbau zuletzt vorangetrieben wurde. Der überwiegende Abbau erfolgte jedoch über mehrere Stollen, die vom Steilhang aus in verschiedenen Höhen in Richtung Over vorgetrieben wurden.

Die Anfänge der Grube Katzenschleife

Der Beginn der Grube Katzenschleife ist vermutlich schon im Mittelalter zu finden. Bereits vor der Französischen Revolution wird der bergbauliche Bestand im damaligen Amt Neuerburg aufgenommen. Der Oberbergmeister Zeppelfeld aus Asbach wird hierzu von Kurköln im Jahr 1786 angewiesen einen Bericht zu verfassen.[1]

In diesem Bericht werden bereits die Gruben „Katzenschleif“, „Goldgrube“ und „die Grube auf Hüngstell“ für den kurkölnischen Herren als bedeutsam erwähnt.

Weiter heißt es in diesem Bericht zur Grube Katzenschleife, dass der „Erbstollen schier mit der Oberfläche der Wiedbach gleichlaufe“ und auf Eisenstein geht. „Nach einem einzigen „Schuß“ könnten sogleich ungeheure Klumpen von Eisenstein mit dem „Schlegel“ genommen werden.[2]
In der Folgezeit wird der Bergbau auf Grube Katzenschleife vorangetrieben und mehrere Stollen entstehen im Hang oberhalb der Wied.

Die jüngere Betriebszeit der Grube Katzenschleife

In der jüngeren Betriebszeit der Grube findet der Abbau der Braun- und Spateisenerze in den höheren Teufen neben dem Wiedstollen in mehreren Stollen statt, die teilweise über Gesenke miteinander verbunden waren. Später wurde am Wiedufer ein Maschinenschacht geteuft, von dem aus der Tiefbau betrieben wurde.[3]

Der Bergbau in Waldbreitbach ist auch in einem engen Zusammenhang mit der Clemenshütte bei Bürder zu sehen. Die bei Waldbreitbach gelegenen Gruben belieferten, gemeinsam mit denen bei Oberlahr, dieses Hüttenwerk.[4]

Im 19. Jahrhundert scheint der Bergbau hier für einige Jahre zum Erliegen zu kommen. 1849 berichtet der Bürgermeister des Amts Neuerburg, dass keine privaten Gruben mehr in Betrieb seien.[5] Als ein Grund werden die fehlenden Möglichkeiten für den Abtransport der Erze angeführt.

Bereits 1869 wird wieder von 170 Bergleuten im Amt Neuerburg berichtet. Zu diesem Zeitpunkt waren die Gruben Goldgrube, Lück und Katzenschleife in Betrieb[6].

Die Zahl der Bergleute im Bereich Waldbreitbach stieg 1881 von ca. 80 auf über 100 Arbeiter an. Im gleichen Jahr kauft dann die Firma Krupp einen Großteil der Gruben auf. Auf der Grube Katzenschleife werden daraufhin fast alle Arbeiter ohne ersichtlichen Grund entlassen.

1881 förderten auf Grube Katzenschleife noch 24 Bergleute Braun- und Spateisenstein für das Hüttenwerk Rasselstein.[7]

1883 kommt dann überraschend die Schließung der Gruben Lück und Katzenschleife. Als letztes Bergwerk schließt schließlich auch die Grube St. Barbara (Hausen).[8]

Wiederaufwältigungen der Grube Katzenschleife

Eine erneute Aufwältigung der Grube Katzenschleife erfolgt zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die endgültige Schließung des Bergwerks fand dann jedoch bereits am 01.01.1925 statt.[9]

Der Stahlbedarf vor dem zweiten Weltkrieg lässt erneut Überlegungen für eine Wiederaufnahme des Betriebs auf der Grube Katzenschleife zu. Erneut sind der Transport der Erze und die Überlegungen für den Bau einer Wiedtaleisenbahn ein Thema.[10]

Später ist die Grube Katzenschleife im Besitz der Firma Rasselstein. 1936 wird diese dann wieder an Krupp verkauft. Ein erneuter Bergbau findet jedoch nicht mehr statt.

Das Fördergerüst geht auf Reisen

Die Firma Krupp lässt 1951 das neue Fördergerüst der Grube Katzenschleife demontieren und als Teufgerüst für den Schacht II der Grube Georg nach Willroth bringen.

Die jüngeren Bergbauaktivitäten der Grube Katzenschleife sind in einer ausfühgrlichen Betriebsakte im LGB dokumentiert. Diese befindet sich jedoch im Eigentum der Barbara Rohstoffbetriebe.

Verfasser: Christoph Eul
Stand: 12/2018

Literaturverzeichnis

  1. vgl. Hardt, A. (1987): Im Lande der Neuerburg an der Wied. Neuwieder Verlagsgesellschaft mbH, S. 33
  2. Hardt, A. (1987): Im Lande der Neuerburg an der Wied. Neuwieder Verlagsgesellschaft mbH, S. 33ff
  3. vgl. Diesterweg, K. (1888): Beschreibung des Bergreviers Wied (Dokument). Adolph Marcus, S. 54
  4. vgl Gleichmann, H. D. (1997): Von Wingertshardt bis Silberwiese. Höpner & Göttert, S. 27
  5. Hardt, A. (1987): Im Lande der Neuerburg an der Wied. Neuwieder Verlagsgesellschaft mbH, S. 35
  6. Hardt, A. (1987): Im Lande der Neuerburg an der Wied. Neuwieder Verlagsgesellschaft mbH, S. 37
  7. Hardt, A. (1987): Im Lande der Neuerburg an der Wied. Neuwieder Verlagsgesellschaft mbH, S. 37
  8. Hardt, A. (1987): Im Lande der Neuerburg an der Wied. Neuwieder Verlagsgesellschaft mbH, S. 37
  9. vgl. www.altes-waldbreitbach.de (Zugriff 27.11.2018): .
  10. vgl. Hardt, A. (1987): Im Lande der Neuerburg an der Wied. Neuwieder Verlagsgesellschaft mbH, S. 99