Grube Wilhelmine (Freusburg)

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Grube Wilhelmine (Freusburg)
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Steckbrief
Erze: Eisenerz
Erste Verleihung: vermtl. 18. Jahrhundert
Schachtteufe: ca. 700 Meter
Tiefbausohle: unbekannt
Gesamtförderung: 1,4 Mio Tonnen
Beschäftigte: ca. 160
Stilllegung: 1928
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Die Grube Wilhelmine befand sich zwischen der Stadt Kirchen und dem Stadtteil Freusburg. Heute findet man noch zahlreiche Spuren des Bergwerksstandorts in einem Seitental der Sieg.

Der Tiefe Heinrich Stollen befindet sich an der Heutigen B62 am Ortsrand von Freusburg. Dieser ist Stationa am Druidensteig und ist ein Geotop im Nationalen Geopark Westerwald-Lahn-Taunus.

Der Tiefe Heinrich Stollen

Am Rande der Ortslage der Kirchener Stadtteils Freusburg führt der 1250 Meter lange Tiefe Heinrich Stollen in den Berg. Er wurde im Jahr 1871 begonnen und diente bis zur Errichtung der Schachtanlage im Jahr 1896 der Eisenerzförderung. Von da an brachte man das Erz durch den Wüstseifer Stollen bei Hahnhof zu Tage, wo sich auch die Aufbereitungsanlagen, die Röstöfen und ein Bahnanschluss an die Kirchen-Olper Eisenbahn befanden.

Der Schicksalstag der Grube Wilhelmine

Binnen weniger Sekunden kam das Ende für die Eisenerzgrube Wilhelmine in Freusburg. 160 Bergleute verloren ihren Arbeitsplatz, als am 22. Januar 1928 der Hauptschacht des Bergwerks zusammenstürzte.
In etwa 300 Metern Tiefe hatte die Schachtröhre dem Druck des Gebirges nicht mehr Stand gehalten, so dass der Schachtausbau in die Bahn des Förderkorbes ragte. Beim nächsten Förderzug riss dann der Korb beim Niederfahren den Schacht auf 30 Metern Länge zusammen und zerstörte die Versorgungsleitungen.

Glücklicherweise stand niemand im Förderkorb, doch waren etwa 70 Bergleute in der Grube eingeschlossen. Aus über 700 Metern Tiefe mussten sie sich mühsam und meist kletternd ans Tageslicht retten. Wie durch ein Wunder kam niemand zu Schaden. Man berichtet, dass ein Grubenpferd das Unglück voraus geahnt habe. Es weigerte sich an dem Tag, sein Futter an der gewohnten Stelle nahe dem Schacht anzunehmen. Sein Schicksal war dennoch besiegelt, denn es konnte nicht aus der Grube geborgen werden. Ein Bergmann stieg am folgenden Tag noch einmal in die Grube ein und erschoss das bedauernswerte Tier.

Grube Hymensgarten

In einem Seitental der Sieg bei Freusburg findet man heute noch das ehemalige Zechenhaus der Grube Hymensgarten. Diese baute auf dem gleichen Erzgang wie die Grube Wilhelmine ab. Um 1860 wurden die beiden Gruben konsolidiert, also zusammengelegt, und unter dem Namen "Grube Wilhelmine" weitergeführt.

Die Grube Hymensgarten war mit einer Grubenanschlussbahn an die Röst- und Verladeanlagen an der heutigen B62 angebunden.

Fotos von Grube Wilhelmine


Verfasser: Christoph Eul und Roger Lang

Literaturverzeichnis