Katholische St. Michaels-Kirche (Kirchen)

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Katholische St. Michaels-Kirche (Kirchen/Sieg)
Infopunkt am
Historischen Spazierweg Kirchen
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Steckbrief
Andresse: Bahnhofstraße 36
57548 Kirchen
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Nachdem das 233jährige Simultaneum in Kirchen durch einen Vertrag vom 1. Dezember 1885 aufgelöst worden war, konnte die katholische Kirchengemeinde mit den Vorbereitungen für den Bau eines eigenen Gotteshauses beginnen. Die Erdarbeiten zum Bau der Kirche begannen am 5. Mai 1887. Am 13. September 1887 fand die Grundsteinlegung statt. Zu diesem Anlass wurde eine in lateinischer Schrift verfasste Urkunden eingemauert. Darauf stand in deutscher Übersetzung:

„Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit – Im Jahre des Herrn 1889, als der Oberhirte Leo XIII das Steuer der Kirche innehatte, als Wilhelm I. deutscher Kaiser und König von Preußen war und als Michael Felix Korum den Bischöflichen Thron von Trier zierte, begann man, dieses Gotteshaus zu Ehren des seligen Erzengels Michael zu bauen. Es wurde geplant von dem Architekten C. Pickel und gebaut von dem Maurermeister A. Harte, beide aus Düsseldorf. Zu dieser Zeit übte Pfarrer Wenzeslaus Maximini die Seelsorge in Kirchen aus. Dieser Grundstein wurde am 13. September dieses Jahres feierlich gesegnet und eingemauert. Gott, der Gütige und Gewaltige, wolle dieses Werk segnen und alle Tage beschützen!“

Eine besondere Ehre wurde dem Kölner Postschaffner Wilhelm Stinner zu Teil, als der gebürtige Dermbacher am 17. Juli 1889, einen Tag nach der Einweihung der neu gebauten katholischen Kirche St. Michael, als erstes Kind mit dem heiligen Sakrament der Taufe versehen wurde.

Am 15. September wurden die Glocken geweiht und erklangen erstmals am 19. September 1889. Den Ersten Weltkrieg haben die Glocken schadlos überdauert. Im Februar 1942 holte ein Rollkommando die Glocken aus dem Turm zwecks möglicher Einschmelzung und anschließender Herstellung von Kriegsmaterial.

Ein Beobachter der Szene bemerkte:

„Wenn wir die Glocken nicht mehr hören dürfen, werden wir bald die Sirenen und die Kanonen hören:“

Wie recht er doch behalten sollte.

Im Januar 1946 kam die Nachricht, dass die Kirchener Glocken in Hettstedt im Kreis Mansfeld-Südharz unbeschädigt aufgefunden wurden. Es kam zu Verzögerungen, da der Aufbewahrungsort damals zur russischen Besatzungszone gehörte.

Erst im November 1949 erklangen erstmals wieder die Glocken der St. Michaels Kirche.

Verfasser: Dr. Johannes Pfeifer, Kirchener Heimatverein e.V.

Verwendete Literatur

Leginger, Thomas:
Kennt ihr sie noch…die Kirchener. Europäische Bibliothek Zaltbommel/Niederlande. ISBN 90 288 1956 8/CIP. 1982, S. 65-66

Leginger, Thomas:
Kirchen in alten Ansichten. Band 2. Europäische Bibliothek Zaltbommel/Niederlande. S. 56

Leginger, Thomas:
Kirchen in alten Ansichten. Band 3. Europäische Bibliothek Zaltbommel/Niederlande. ISBN 90 288 2525 8. S. 22

Solbach, Benno:
Die Entwicklung Kirchens (Teil 5). Heimat-Jahrbuch AK 1984, S. 99

Solbach, Benno:
St. Michaels-Kirche in Kirchen 100 Jahre alt. Heimat-Jahrbuch AK 1989, S. 111

Stahl, Thorsten:
Kirchen wie es früher einmal war. Band 1. 2002. Tüchtige Bruchstein-Maurer gesucht. S. 25

Stinner, Werner:
Vor dem Bau der neuen St. Michaels-Kirchen 1887-1889. Kirchener Heimatblatt 1989, Nr. 5, S. 2

St. Michael Kirchen. Chronik aus Anlass des 100jährigen Jubiläums der Pfarrkirche. 1989, Bd. 1, S. 53

St. Michael Kirchen. Chronik aus Anlass des 125jährigen Jubiläums der Pfarrkirche. 2014, Bd. 2, S. 113

Weber, Klaus:
Pfarrei und Pfarrkirche „St. Michael“. Kirchener Heimatblatt 2013, Nr. 29, S. 7

Weber, Klaus:
Pfarrkirche St. Michael Kirchen. Kirchener Heimatblatt 2014, Nr. 30, S. 2