Roteisenstein (Grube Fortuna)

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Eisen im Westerwald
Roteisenstein (Grube Fortuna)
Mineralklasse: Oxide
Andere Namen: Eisenglanz, Specularit,
Blutstein
Ausbildung: rhomboedrisch, bipyramidal
oder tafelig,
seltener radialstrahlig
(als roter Glaskopf)
Farbe: rötlich-stahlgrau-metallisch
bis eisenschwarz,
z.T. bunte Anlauffarben
Strichfarbe: kirschrot bis braunrot
Glanz: Halbmetallglanz
Mohs-Härte: 5 – 6.5
Dichte: 5.26 g/cm^3
Magnetismus: antiferromagnetisch
(nicht magnetisch)
direkter QR-Code zur Seite
www.qltr.de/qrka0130


Geologische Entstehung

Hämatit tritt weltweit überwiegend als Bändereisenerz (Itabirit), sowie in magmatischen und metamorphen Gesteinen auf. Der Lagerstätten-Typ „Lahn-Dill“, der in der Lahnmulde und in der Dillmulde lokalisiert wird, wurde als sedimentativ-exhalative Lagerstätte primär aus den mächtigen Aschelagen der basischen Magmen des Mitteldevons bis Oberdevons gebildet.

Das daraus entstandene Eisen wurde mit dem im Meerwasser gelösten Sauerstoff zu Eisenoxiden und -Hydroxiden oxidiert. Die Aschelagen führten neben Eisen auch viel Quarz (SiO2) und Kalk (CaO/CaCO3), sodass das Fortuna-Erz teilweise stark mit diesen Nebenbestandteilen verunreinigt ist. Es weist aber noch durchschnittlich zwischen 50-55 % Eisengehalt auf.

Verwendung

Der Abbau von Hämatit zur Herstellung von Farbpulver ist seit über 150.000 Jahren belegt.
Der erste Untertagebergbau ist aus der griechischen Welt zwischen 15.000 und 20.000 v. Chr. bekannt, während in Deutschland etwa um 5.000 v. Chr. erster Bergbau betrieben wurde.

Im Lahn-Dill-Gebiet belegen montanarchäologische Spuren einen Abbau seit der späten Eisenzeit (etwa 450 bis 0 vor Christus). Erste schriftliche Quellen stammen aus dem 8. Jahrhundert nach Christus, und spätestens seit dem 14. Jahrhundert ist ein durchgängiger Abbau an Lahn und Dill nachweisbar.

Der Abbau fand bis zur Schließung der Grube Fortuna im März 1983 statt.

Für die Verwendung als Farbpigment (Farbe, Lacke, Rostschutzfarbe) wurde der Hämatit noch bis 1996 an der Lahn abgebaut.

Verfasser: Matthias Baum