Spornburg Altenburg (Asbach)

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Spornburg Altenburg (Asbach)
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Steckbrief
Gebäude: Burgruine
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Die mittelalterliche Spornburg bei Altenburg

Auf einem schmalen Felssporn hoch über dem Mehrbachtal befindet sich eine mittelalterliche Burganlage. Ein tiefer Halsgraben trennt heute noch den Bereich der Kernburg vom vorgelagerten Plateau ab.

Erste archäologische Untersuchungen ermöglichten einen Einblick in die beeindruckende Anlage. Keramikfunde belegen eine Nutzung dieser bereits im 9. Jahrhundert nach Christus.

Im 10. Jahrhundert wurde die Anlage vermutlich stärker befestigt und zumindest der südliche Wall entstand. Diese Entwicklung wird häufig an Siedlungsplätzen beobachtet. Diese Erdwälle werden immer wieder als „Ungarnwälle“ angesprochen und mit der Bedrohung des Deutschen Reichs durch die Ungarn in Verbindung gebracht, die bis ins heutige Frankreich und Nordspanien vorstießen. Erst durch seinen Sieg auf dem Lechfeld im Jahr 955 konnte Otto I. diese Gefahr bannen.

Zahlreiche Funde im Inneren der Anlage deuten auf handwerkliche Tätigkeiten hin. Hierzu gehört auch das Webhaus im Südosten der Kernburg. Schmuck und Keramikfunde belegen zudem eine ausgeprägte Handwerkskunst.

Zu den imposantesten Relikten zählt das Haupthaus in der Mitte der kleinen Festung. Hier schmückten aufwendige Mauersetzungen im Fischgrätmuster den Innenraum.
Neuste archäologische Untersuchungen konnten zudem nachweisen, dass sich die Gesamtanlage noch weit auf das vorgelagerte Plateau ausdehnte. Diese Vorburg war ebenfalls mit Verteidigungsanlagen gesichert gewesen. In diesem Bereich waren üblicherweise Wirtschaftsgebäude untergebracht, die zur Versorgung der Burg gebraucht wurden. Sie waren, wie hier auch, durch einen Graben von der Burg getrennt.

Die jüngsten Funde stammen aus dem 14. Jahrhundert. Ob die Anlage jedoch vom 9. bis 14. Jahrhundert durchgehend bewohnt war, konnte bisher noch nicht abschließend belegt werden.

Der Felssporn - eine natürliche Verteidigung

Betrachtet man die mittelalterliche Burganlage aus der Vogelperspektive, so erkennt man zunächst einen schmalen Bergrücken der vom Mehrbach umflossen wird. Dieser Felssporn entstand im Laufe der Jahrmillionen auf natürliche Weise. Der kleine Gebirgsbach grub sich mit der Zeit immer tiefer in das weiche Schiefergestein ein und bildete das heutige Mehrbachtal. Dabei wurden härtere Gesteinsschichten durch Erosion langsamer abgetragen – der Felssporn bildete sich heraus.

Für den Bau der Burganlage war diese Spornlage von entscheidender Bedeutung. Die steilen Seitenhänge machten einen Angriff auf die Kernburg unmöglich. Hier mussten somit keine großen Verteidigungsanlagen errichtet werden. Nach Süden hin bot der Anstieg über den Bergrücken zwar einen gewissen Schutz, eine Absicherung mit einem Wall wurde jedoch als erforderlich erachtet. Nach Norden hin bot das vorgelagerte Plateau eine große Angriffsfläche. Hier wurde ein Wall mit einem zusätzlichen tiefen Halsgraben notwendig.