Götzenberg (Stockum-Püschen): Unterschied zwischen den Versionen

Aus QR-KULTUR
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 11: Zeile 11:
  
 
{|class="wikitable" style="float:right; margin-left:1em"
 
{|class="wikitable" style="float:right; margin-left:1em"
! colspan="2" | Erbacher Eisenbahnbrücke (Dreisbach)
+
! colspan="2" | Götzenberg (Stockum-Püschen)
 
|-
 
|-
 
! colspan="2" align="center" | ''GeoStation an der <br> [[Georoute Tertiär - Industrie - Erlebnis Stöffel-Route|GeoRoute<br> Tertiär - Industrie - Erlebins Stöffel-Route]]''
 
! colspan="2" align="center" | ''GeoStation an der <br> [[Georoute Tertiär - Industrie - Erlebnis Stöffel-Route|GeoRoute<br> Tertiär - Industrie - Erlebins Stöffel-Route]]''
Zeile 18: Zeile 18:
 
{{#display_map:
 
{{#display_map:
 
height=200px|width=|layers=OpenStreetMap,OpenTopoMap|zoom=14|controls=|
 
height=200px|width=|layers=OpenStreetMap,OpenTopoMap|zoom=14|controls=|
50.624294,7.911405~Erbacher Eisenbahnbrücke~[[Erbacher Eisenbahnbrücke (Dreisbach)]]~Geotop WLT.png;
+
50.624294,7.911405~Götzenberg (Stockum-Püschen)~[[Götzenberg (Stockum-Püschen)]]~Geotop WLT.png;
 
}}
 
}}
 
|-
 
|-
 
! colspan="2" align="center" | verwendbare QR-Codes
 
! colspan="2" align="center" | verwendbare QR-Codes
 
|-
 
|-
| '''direkter QR-Code:''' || [https://www.qltr.de/qrka0184 www.qltr.de/qrka0184]
+
| '''direkter QR-Code:''' || [https://www.qltr.de/qrka0216 www.qltr.de/qrka0216]
 
|-
 
|-
 
|}
 
|}
  
==<span style="white-space:nowrap">Ein Meisterwerk</span> Ihrer Zeit==
+
==<span style="white-space:nowrap">Der Götzenberg</span>==
Die Erbacher Eisenbahnbrücke gilt als technisches Meisterwerk ihrer Zeit. Im Volksmund nannte man diese auch das „Westerwälder Weltwunder“. Sie wurde am 31. August 1911 nach nur sechs Monaten Bauzeit eingeweiht.<br>
+
Die 501 Meter hohe Erhebung des Götzenberges bei Stockum-Püschen ist eine Basaltkuppe, die vor etwa 25 Millionen Jahren während der damaligen starken vulkanischen Aktivität im Westerwald entstanden ist. Möglicherweise war der Götzenberg sogar das Eruptionszentrum des Stöffel-Basaltes, wie geologische Untersuchungen vermuten lassen.<br>
Da es an einheimischen Fachkräften mangelte, wurden beim Bau Arbeiter aus Italien, Polen und Kroatien eingesetzt. Die Brücke überspannt das Nistertal auf einer Länge von über 300 Metern und erreicht in ihrer Mitte eine Höhe von fast 40 Metern. Sie besteht aus elf Bögen, gestützt von zehn Pfeilern sowie zwei Endauflagern.<br>
 
 
<br>
 
<br>
Die Wahl der Trassenführung für die Eisenbahn wurde durch ungünstige geologische Bedingungen beeinflusst. Eine direkte Streckenführung entlang des rechten Nisterufers war daher nicht möglich. Die erhebliche Steigung von 1:30 stellte zudem eine Herausforderung für den Bahnverkehr dar.<br>
+
Die geologische Karte der Umgebung zeigt die Verbreitung des Basaltes rund um den Stöffel. Die Kuppe ist die höchste Erhebung in der näheren Umgebung und steht heute als Naturdenkmal unter Schutz.<br>
 
<br>
 
<br>
Technisch bemerkenswert ist die Verwendung von Beton ohne Stahlarmierung. Diese Bauweise aus Stampfbeton wurde aufgrund der Verfügbarkeit von Sand und Splitt aus den nahegelegenen Basaltsteinbrüchen am Stöffel gewählt. Insgesamt wurden 15.000 Kubikmeter Beton benötigt.<br>
+
Archäologische Befunde aus dem 20. Jahrhundert lassen vermuten, dass auf dem Gipfel eine prähistorische Ringwallanlage existierte – möglicherweise eine keltische Fliehburg aus der späten Eisenzeit. In der Umgebung wurden zudem mehrere Hügelgräber aus vorgeschichtlicher Zeit entdeckt, die eine frühe menschliche Nutzung dieses Gebietes belegen. Eine moderne wissenschaftliche Untersuchung wurde jedoch bislang nicht durchgeführt.<br>
 
<br>
 
<br>
Der Transport der Baumaterialien erfolgte per Feldbahn. Der Beton wurde teilweise mit Hilfe einer Seilwinde, betrieben von einem Pferd, an seinen Bestimmungsort gehoben. Ein weiteres technisches Highlight sind die schlanken Pfeiler. Diese wurden auf bis zu 11 Meter tiefen Fundamenten im sumpfigen Boden des Nistertales verankert, um Stabilität zu gewährleisten.<br>
+
Die Hänge des Götzenberges sind heute von artenreichem Laubwald bedeckt. Auf den nährstoffreichen Böden, die aus der Verwitterung des Basaltes hervorgingen, gedeihen Buchen und Eichen. Die Blockhalden aus Basaltbrocken sind ein selten gewordener Lebensraum für viele geschützte Tier- und Pflanzenarten.<br>
 
<br>
 
<br>
1957 wurde die Brücke umfassend saniert. Dabei ersetzte man das marode Betongeländer durch ein Stahlgeländer. Zudem erhielt die Brücke eine Abdichtung aus Aluminiumfolie unter dem Gleisbett,
+
Im Jahr 2000 wurde von Bergwanderern aus der Gemeinde Stockum-Püschen aus Dankbarkeit darüber, dass sie stets gesund nach Hause kamen, ein Gipfelkreuz errichtet. Und noch ein Tipp: Im ersten Stock des
um Erosionsschäden durch Sickerwasser zu verhindern.<br>
+
Bürgermeisteramtes von Stockum-Püschen befindet sich das Bildermuseum, in dem über 500 alte Fotos
<br>
+
aus der Vergangenheit des Ortes ausgestellt sind.
Als 1971 der Personenverkehr auf der Strecke nach Bad Marienberg eingestellt wurde, verlor die Brücke
 
ihre Bedeutung. Bis heute ist sie jedoch als beeindruckendes technisches Denkmal und wichtiges
 
Zeugnis der Eisenbahn- und Industriegeschichte des Westerwaldes erhalten geblieben.
 
  
 
[[Kategorie: GeoStation im GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus]]
 
[[Kategorie: GeoStation im GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus]]

Version vom 24. April 2025, 20:03 Uhr




Götzenberg (Stockum-Püschen)
GeoStation an der
GeoRoute
Tertiär - Industrie - Erlebins Stöffel-Route
Die Karte wird geladen …
verwendbare QR-Codes
direkter QR-Code: www.qltr.de/qrka0216

Der Götzenberg

Die 501 Meter hohe Erhebung des Götzenberges bei Stockum-Püschen ist eine Basaltkuppe, die vor etwa 25 Millionen Jahren während der damaligen starken vulkanischen Aktivität im Westerwald entstanden ist. Möglicherweise war der Götzenberg sogar das Eruptionszentrum des Stöffel-Basaltes, wie geologische Untersuchungen vermuten lassen.

Die geologische Karte der Umgebung zeigt die Verbreitung des Basaltes rund um den Stöffel. Die Kuppe ist die höchste Erhebung in der näheren Umgebung und steht heute als Naturdenkmal unter Schutz.

Archäologische Befunde aus dem 20. Jahrhundert lassen vermuten, dass auf dem Gipfel eine prähistorische Ringwallanlage existierte – möglicherweise eine keltische Fliehburg aus der späten Eisenzeit. In der Umgebung wurden zudem mehrere Hügelgräber aus vorgeschichtlicher Zeit entdeckt, die eine frühe menschliche Nutzung dieses Gebietes belegen. Eine moderne wissenschaftliche Untersuchung wurde jedoch bislang nicht durchgeführt.

Die Hänge des Götzenberges sind heute von artenreichem Laubwald bedeckt. Auf den nährstoffreichen Böden, die aus der Verwitterung des Basaltes hervorgingen, gedeihen Buchen und Eichen. Die Blockhalden aus Basaltbrocken sind ein selten gewordener Lebensraum für viele geschützte Tier- und Pflanzenarten.

Im Jahr 2000 wurde von Bergwanderern aus der Gemeinde Stockum-Püschen aus Dankbarkeit darüber, dass sie stets gesund nach Hause kamen, ein Gipfelkreuz errichtet. Und noch ein Tipp: Im ersten Stock des Bürgermeisteramtes von Stockum-Püschen befindet sich das Bildermuseum, in dem über 500 alte Fotos aus der Vergangenheit des Ortes ausgestellt sind.