GeoBlick Stöffel-Turm (Stöffel-Park): Unterschied zwischen den Versionen

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==<span style="white-space:nowrap">GeoBlick Stöffel</span>-Turm==
==<span style="white-space:nowrap">Der Götzenberg</span>==
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Der Blick vom Stöffel-Turm reicht über mehr als 400 Millionen Jahre Erdgeschichte. Der Ursprung des Westerwaldes liegt auf dem Meeresgrund: In der Devonzeit wurden am Grunde eines rund 300 km breiten Meeres mächtige Schichten aus Sand und Schlamm abgelagert – herangetragen von großen Flüssen des
Die 501 Meter hohe Erhebung des Götzenberges bei Stockum-Püschen ist eine Basaltkuppe, die vor etwa 25 Millionen Jahren während der damaligen starken vulkanischen Aktivität im Westerwald entstanden ist. Möglicherweise war der Götzenberg sogar das Eruptionszentrum des Stöffel-Basaltes, wie geologische Untersuchungen vermuten lassen.<br>
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damals im Norden liegenden Großkontinents Laurussia (Euramerika). Im nachfolgenden Zeitalter des Karbons wanderte der Südkontinent Gondwana – zu dem das heutige Afrika gehörte – nach Norden und kollidierte nach Jahrmillionen mit dem Nordkontinent Laurussia. Dabei schob Gondwana die zwischen den Kontinenten
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liegenden Gesteinsablagerungen wie ein Bulldozer vor sich her.<br>
 
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Die geologische Karte der Umgebung zeigt die Verbreitung des Basaltes rund um den Stöffel. Die Kuppe ist die höchste Erhebung in der näheren Umgebung und steht heute als Naturdenkmal unter Schutz.<br>
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Vor rund 320 Millionen Jahren wurden die devonzeitlichen Meeresablagerungen durch Druck weiter verfestigt, in Falten gelegt, zerbrochen, über den Meeresspiegel gehoben und schließlich teilweise auf das nördliche Festland aufgeschoben. Laurussia und Gondwana bildeten nun gemeinsam den neuen Großkontinent Pangäa. Die Kollision der Kontinente türmte dabei ein Gebirge auf, das teilweise
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Hochgebirgscharakter hatte. Dabei bildeten sich durch Druck in der Erdkruste aus den Sand- und Tonsteinen des Devonmeeres Quarzite und Tonschiefer, die dem Rheinischen Schiefergebirge, zu dem der Westerwald gehört, seinen Namen gaben<br>
 
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Archäologische Befunde aus dem 20. Jahrhundert lassen vermuten, dass auf dem Gipfel eine prähistorische Ringwallanlage existierte – möglicherweise eine keltische Fliehburg aus der späten Eisenzeit. In der Umgebung wurden zudem mehrere Hügelgräber aus vorgeschichtlicher Zeit entdeckt, die eine frühe menschliche Nutzung dieses Gebietes belegen. Eine moderne wissenschaftliche Untersuchung wurde jedoch bislang nicht durchgeführt.<br>
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Das Rheinische Schiefergebirge ist ein Hochgebiet, das seit seiner Entstehung ständig der Verwitterung und Abtragung unterliegt. Dabei bildete sich eine bis zu 150 Meter mächtige Verwitterungsdecke. Im Erdmittelalter und in der frühen Erdneuzeit wurden diese tonigen Verwitterungslehme teilweise umgelagert und in Flussebenen und Seenlandschaften abgesetzt – die heutigen Tonlagerstätten.<br>
 
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Die Hänge des Götzenberges sind heute von artenreichem Laubwald bedeckt. Auf den nährstoffreichen Böden, die aus der Verwitterung des Basaltes hervorgingen, gedeihen Buchen und Eichen. Die Blockhalden aus Basaltbrocken sind ein selten gewordener Lebensraum für viele geschützte Tier- und Pflanzenarten.<br>
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In der Erdneuzeit, während des Tertiärs, fing es im Westerwald wieder an zu brodeln. Vulkanausbrüche waren häufig. Altersbestimmungen an den vulkanischen Gesteinen zeigen, dass es in der Zeitspanne von 28 bis 5 Millionen Jahren vor heute zu Eruptionen kam, während derer insgesamt ca. 4.000 km³ vulkanische
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Gesteine gefördert wurden. Dabei entstand auch der Basalt des Stöffel, der etwa 25 Millionen Jahre alt ist.<br>
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Die heutige Form der Landschaft wurde jedoch erst während des Quartärs, auch das Eiszeitalter genannt, geprägt. Warmes und kaltes Klima wechselte sich mehrfach ab. Das blieb nicht ohne Folgen: Es kam zu Abtragung und Verwitterung, Flüsse und Bäche, wie die Nister, schnitten sich tief in die Landschaft ein. Die harten, vulkanischen Gesteine leisteten größeren Widerstand gegen die Abtragung und bilden heute die markanten Bergkuppen. Der Abtragungsschutt wurde von Flüssen in die Täler und Ebenen transportiert und in Flussterrassen abgesetzt.<br>
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Dieser Prozess dauert bis heute an, denn das Rheinische Schiefergebirge hebt sich immer noch ganz langsam.<br>
 
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Im Jahr 2000 wurde von Bergwanderern aus der Gemeinde Stockum-Püschen aus Dankbarkeit darüber, dass sie stets gesund nach Hause kamen, ein Gipfelkreuz errichtet. Und noch ein Tipp: Im ersten Stock des
 
Bürgermeisteramtes von Stockum-Püschen befindet sich das Bildermuseum, in dem über 500 alte Fotos
 
aus der Vergangenheit des Ortes ausgestellt sind.
 
 
 
[[Kategorie: GeoStation im GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus]]
 
[[Kategorie: GeoStation im GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus]]
 
[[Kategorie: Verbandsgemeinde Westerburg]]
 
[[Kategorie: Verbandsgemeinde Westerburg]]
 
[[Kategorie: Verbandsgemeinde Bad Marienberg]]
 
[[Kategorie: Verbandsgemeinde Bad Marienberg]]

Aktuelle Version vom 25. April 2025, 12:38 Uhr



GeoBlick Stöffel-Turm
(Stöffel-Park)
GeoBlick an der
GeoRoute
Tertiär - Industrie - Erlebins Stöffel-Route
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GeoBlick Stöffel-Turm

Der Blick vom Stöffel-Turm reicht über mehr als 400 Millionen Jahre Erdgeschichte. Der Ursprung des Westerwaldes liegt auf dem Meeresgrund: In der Devonzeit wurden am Grunde eines rund 300 km breiten Meeres mächtige Schichten aus Sand und Schlamm abgelagert – herangetragen von großen Flüssen des damals im Norden liegenden Großkontinents Laurussia (Euramerika). Im nachfolgenden Zeitalter des Karbons wanderte der Südkontinent Gondwana – zu dem das heutige Afrika gehörte – nach Norden und kollidierte nach Jahrmillionen mit dem Nordkontinent Laurussia. Dabei schob Gondwana die zwischen den Kontinenten liegenden Gesteinsablagerungen wie ein Bulldozer vor sich her.

Vor rund 320 Millionen Jahren wurden die devonzeitlichen Meeresablagerungen durch Druck weiter verfestigt, in Falten gelegt, zerbrochen, über den Meeresspiegel gehoben und schließlich teilweise auf das nördliche Festland aufgeschoben. Laurussia und Gondwana bildeten nun gemeinsam den neuen Großkontinent Pangäa. Die Kollision der Kontinente türmte dabei ein Gebirge auf, das teilweise Hochgebirgscharakter hatte. Dabei bildeten sich durch Druck in der Erdkruste aus den Sand- und Tonsteinen des Devonmeeres Quarzite und Tonschiefer, die dem Rheinischen Schiefergebirge, zu dem der Westerwald gehört, seinen Namen gaben

Das Rheinische Schiefergebirge ist ein Hochgebiet, das seit seiner Entstehung ständig der Verwitterung und Abtragung unterliegt. Dabei bildete sich eine bis zu 150 Meter mächtige Verwitterungsdecke. Im Erdmittelalter und in der frühen Erdneuzeit wurden diese tonigen Verwitterungslehme teilweise umgelagert und in Flussebenen und Seenlandschaften abgesetzt – die heutigen Tonlagerstätten.

In der Erdneuzeit, während des Tertiärs, fing es im Westerwald wieder an zu brodeln. Vulkanausbrüche waren häufig. Altersbestimmungen an den vulkanischen Gesteinen zeigen, dass es in der Zeitspanne von 28 bis 5 Millionen Jahren vor heute zu Eruptionen kam, während derer insgesamt ca. 4.000 km³ vulkanische Gesteine gefördert wurden. Dabei entstand auch der Basalt des Stöffel, der etwa 25 Millionen Jahre alt ist.

Die heutige Form der Landschaft wurde jedoch erst während des Quartärs, auch das Eiszeitalter genannt, geprägt. Warmes und kaltes Klima wechselte sich mehrfach ab. Das blieb nicht ohne Folgen: Es kam zu Abtragung und Verwitterung, Flüsse und Bäche, wie die Nister, schnitten sich tief in die Landschaft ein. Die harten, vulkanischen Gesteine leisteten größeren Widerstand gegen die Abtragung und bilden heute die markanten Bergkuppen. Der Abtragungsschutt wurde von Flüssen in die Täler und Ebenen transportiert und in Flussterrassen abgesetzt.

Dieser Prozess dauert bis heute an, denn das Rheinische Schiefergebirge hebt sich immer noch ganz langsam.