Vom Wasserbaustein bis zum Splitt (Basalt-Meile)
Vom Wasserbaustein bis zum Splitt (Basalt-Meile) | |
---|---|
GeoStation an der GeoRoute Tertiär - Industrie -Erlebnis Stöffel-Route | |
| |
verwendbare QR-Codes | |
direkter QR-Code: | www.qltr.de/qrka0230 |
Aus groß wird klein
Auf dem Weg vom Basaltblock zum Splitt hat das Gestein bereits die Vorbrechstufe durchlaufen. Der Stöffelbasalt ist nun grob zerkleinert. Die einzelnen Gesteinsstücke sind jedoch noch unterschiedlich
groß und unförmig. Über Förderbänder wird das Gestein nun vom Vorbrecher zu den sogenannten Nachbrechstufen transportiert.
Im Gegensatz zur Vorbrechstufe, wo Backenbrecher zum Einsatz kommen, werden in der Nachbrechstufe Kreiselbrecher eingesetzt. Deren Brechwerkzeug bewegt sich in leicht elliptischen Bahnen und presst das von oben eingeführte Gestein dabei an die Brechkammerwand. Aufgrund ihrer Funktionsweise eignen
sich Kreiselbrecher vor allem für bereits vorzerkleinertes Gestein. Größere Gesteinsbrocken würden diese verklemmen und den Brechvorgang blockieren.
Durch die leicht mahlende Bewegung der Kreiselbrecher werden die Gesteinsstücke gleichmäßig zerkleinert. Aufgrund der Anordnung mehrerer Mahldurchgänge hintereinander erhalten die Basaltsteine die gewünschte Kornform und -größe. Zwischen den einzelnen Kreiselbrechern sind Siebanlagen aufgestellt. Hier werden
die Anteile, die bereits die gewünschte Endgröße erreicht haben, abgesiebt. Das restliche Gestein wird so lange nachgebrochen, bis es ebenfalls den Anforderungen entspricht.
Das Endprodukt ist der sogenannte Splitt. Da dieser für verschiedene Verwendungszwecke benötigt wird, muss er je nach Anwendung in unterschiedlichen Korngrößen produziert werden. Diese Korngrößen ergeben zusammen mit dem Splitt-Typ den Handelsnamen des Produktes. Ein 2/5er Edelsplitt ist beispielsweise ein mehrfach gebrochener Gesteinssplitt der Korngrößen 2 bis 5 mm, der aufgrund seiner Härte und Verschleißresistenz vor allem als Deckschicht im Straßenbau eingesetzt wird.
Die fertigen Splitte werden auf dem Gelände des Steinbruches auf Halden geschüttet und gelagert. Der Splitt wird auf Anfrage der Kundschaft in der gewünschten Menge verladen und verkauft. Dafür fährt der Kunden-LKW zunächst auf die große LKW-Waage am Eingang des Steinbruches. Dort wird das Leergewicht des LKW erfasst und digital gespeichert. Der Kunden-LKW fährt daraufhin zum Lager- und Verladeplatz und wird mittels eines Radladers mit der gewünschten Menge Splitt beladen. Der Radlader verfügt über eine eingebaute Waage, so dass die gewünschte Menge Splitt zuverlässig abgewogen werden kann.
Nach der Verladung fährt der Kunden-LKW erneut über die große Waage und wird noch einmal verwogen. Das eingangs gemessene Leergewicht wird dann mit der zweiten Messung verrechnet, um das abgegebene Splittgewicht zu ermitteln.
Meist fahren die beladenen LKW mit ihrer Fracht direkt auf die Baustelle, wo der Splitt benötigt wird, oder transportieren die Ware zu einer Asphaltmischanlage, wo der Gesteinssplitt zu Asphalt weiterverarbeitet wird.
Vom Fels zum Schotter
Der Weg des Stöffel-Basalts zum kleinen Schotterstein beginnt an der Felswand im Steinbruch. Da Basalt
ein sehr hartes Gestein ist, muss es durch Sprengen gelöst werden. Hier am Stöffel wird etwa alle drei
Wochen eine Sprengung durchgeführt. Das Volumen des zu sprengenden Bereichs richtet sich dabei nach
der Nachfrage der Kundschaft.
Eine Sprengung muss gut geplant werden. In einem ersten Schritt wird die zu sprengende Felswand genau
vermessen. Alle geologischen Besonderheiten des Gesteins müssen in der Sprengplanung berücksichtigt
werden. Im Anschluss werden mithilfe eines Bohrgerätes Löcher in die Felswand gebohrt. Diese werden von oberhalb der Felswand in festgelegten Abständen gesetzt. Die Bohrlöcher sind immer in etwa so tief wie die Felswand hoch ist.
Kurz vor der Sprengung wird der Sprengstoff in die Löcher gefüllt und über Kabel mit dem elektrischen
Zünder verbunden. Alle Bohrlöcher werden dann mit feinem Splitt verschlossen. Dadurch wird verhindert,
dass die Sprengenergie ungenutzt nach oben durch die Löcher entweicht. Eine Sprengung im Steinbruch
sieht daher keinesfalls aus wie eine Explosion, viel mehr entsteht der Eindruck, dass sich eine Scheibe der Felswand erst ein kleines Stück von der Wand entfernt und dann auf der Stelle in sich zusammensackt. Das so aus dem massiven Felsen gelöste Gestein nennt man Haufwerk.
Verfasser: Carolin Geißler, Christoph Eul und Roger Lang
Stand: 4/2025