Aus Groß wird Klein (Basalt-Meile)
Aus Groß wird Klein (Basalt-Meile) | |
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GeoStation an der GeoRoute Tertiär - Industrie -Erlebnis Stöffel-Route | |
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Aus groß wird klein
Das Haufwerk wird nun weiter verarbeitet. Mit einem sehr großen Hydraulikbagger wird dieses nach und
nach auf die sogenannten Schwerlastkraftwagen, kurz SKW (siehe Foto unten links), geladen. Jeder SKW
kann mindestens sein eigenes Leergewicht an Haufwerk zuladen. Damit wiegen diese vollbeladen über
100 Tonnen. Im Werk Enspel-Stockum sind bis zu drei SKW parallel für den Abtransport im Einsatz.
Für den Verkauf muss der Stöffel-Basalt in der Gesteinsaufbereitungsanlage in verschiedene Korngrößen
zerkleinert werden. Hierfür kippen die SKW das Haufwerk als erstes in den Vorbrechertrichter, von
wo aus es in den Vorbrecher gelangt. Im Vorbrechertrichter befindet sich ein Sieb. Steine, die bereits klein genug für die Weiterverarbeitung sind, werden abgesiebt und über Förderbänder in die weitere Aufbereitung gegeben. Das restliche Haufwerk gelangt nun in den sogenannten Backenbrecher, der Gesteinsbrocken bis zu einer Größe von 1,4 Meter Kantenlänge zuverlässig zerkleinern kann. Das zerkleinerte Gestein fällt unterhalb des Brechers auf ein Förderband, über das es zu den weiteren Aufbereitungsschritten transportiert wird. Diese werden an der nächsten Station beschrieben.
Vom Fels zum Schotter
Der Weg des Stöffel-Basalts zum kleinen Schotterstein beginnt an der Felswand im Steinbruch. Da Basalt
ein sehr hartes Gestein ist, muss es durch Sprengen gelöst werden. Hier am Stöffel wird etwa alle drei
Wochen eine Sprengung durchgeführt. Das Volumen des zu sprengenden Bereichs richtet sich dabei nach
der Nachfrage der Kundschaft.
Eine Sprengung muss gut geplant werden. In einem ersten Schritt wird die zu sprengende Felswand genau
vermessen. Alle geologischen Besonderheiten des Gesteins müssen in der Sprengplanung berücksichtigt
werden. Im Anschluss werden mithilfe eines Bohrgerätes Löcher in die Felswand gebohrt. Diese werden von oberhalb der Felswand in festgelegten Abständen gesetzt. Die Bohrlöcher sind immer in etwa so tief wie die Felswand hoch ist.
Kurz vor der Sprengung wird der Sprengstoff in die Löcher gefüllt und über Kabel mit dem elektrischen
Zünder verbunden. Alle Bohrlöcher werden dann mit feinem Splitt verschlossen. Dadurch wird verhindert,
dass die Sprengenergie ungenutzt nach oben durch die Löcher entweicht. Eine Sprengung im Steinbruch
sieht daher keinesfalls aus wie eine Explosion, viel mehr entsteht der Eindruck, dass sich eine Scheibe der Felswand erst ein kleines Stück von der Wand entfernt und dann auf der Stelle in sich zusammensackt. Das so aus dem massiven Felsen gelöste Gestein nennt man Haufwerk.
Verfasser: Carolin Geißler, Christoph Eul und Roger Lang
Stand: 4/2025