Basaltabbau in Bad Marienberg (Dreisbach)
Basaltabbau in Bad Marienberg (Dreisbach) | |
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Basalt aus Bad Marienberg
Auf den Anhöhen des Nistertals liegt die heutige Stadt Bad Marienberg. 1867, nach dem Deutschen Krieg, war das Herzogtum Nassau annektiert worden. Als einer der neuen Landkreise entstand der Oberwesterwaldkreis. Die preußische Regierung siedelte das zugehörige Landratsamt in Marienberg an.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Nachfrage nach Schotter für den Eisenbahnbau stark anstieg, begann auch hier der systematische Basaltabbau. Zwar waren die Vorkommen zwischen Zinhain und Marienberg lange bekannt, doch erst jetzt wurde Basalt in größerem Umfang zu Pflastersteinen und Schotter
verarbeitet. 1905 fanden zusammen etwa 100 Arbeiter in diesen Brüchen Lohn und Brot und bis 1909 stieg die Belegschaft auf 180 bis 200 Mann an.
Als 1906 die Westerwaldquerbahn auch das Nistertal durchquerte, wuchsen die Begehrlichkeiten nach einem eigenen Bahnanschluss für Marienberg. Der Absatz der Basaltprodukte und der Sitz des Landratsamtes dienten als Argumente für den Bau der Nebenstrecke, die schon 1911 in Betrieb ging. Der Aufwand hierfür war eine technische Herausforderung. Bei Nistertal wurde ein Abzweig entlang des Stöffel-Berges geführt, der nur mit einer damals für Eisenbahnen maximal überwindbaren Steigung realisiert werden konnte.
Starke Wasserzuflüsse und Erdrutsche erschwerten die Arbeiten. Das Nistertal musste mit der 40 Meter hohen Erbacher Eisenbahnbrücke überspannt werden. Die Basalt AG errichtete ein Verwaltungsgebäude in Marienberg und steuerte von dort aus viele ihrer Basaltbetriebe im Westerwald. Der Basaltabbau
erfolgte bis 1975 und wurde dann endgültig eingestellt. In der Folge wurde auch die Nebenstrecke stillgelegt.
Die Erinnerung an die frühere Basaltgewinnung bei Bad Marienberg wird durch den 1984 eröffneten Geo-
Punkt Basaltpark aufrecht erhalten. An einem Rundweg durch einen ehemaligen Steinbruch wird die
vulkanische Entstehung des Basalts und die Abbaugeschichte veranschaulicht.