Betzdorf und der Bombenkrieg: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 4. Januar 2021, 14:12 Uhr

Stadt Betzdorf
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Steckbrief
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Betzdorf wurde im Zweiten Weltkrieg als Eisenbahnknotenpunkt ein wichtiges strategisches Ziel für die Luftangriffe der Alliierten Streitkräfte. Neben dem kriegswichtigen Transport von Gütern und Eisenprodukten war Betzdorf gegen Kriegsende auch als Nachschubbahnhof bedeutend. Zudem wurde über Betzdorf teilweise die Lokomotivfabrik Jung in Kirchen versorgt, die damals auch Panzer herstellte.

Erste Luftangriffe durch Einzelflieger im Sommer 1944 verursachten zunächst noch keine schweren Schäden, behinderten jedoch nachts wegen der erforderlichen Verdunkelung den Rangierbetrieb. Im Winter 1944/45 führten Angriffe schwerer Bomberverbände zu großen Schäden an den Bahnanlagen. Die Instandsetzungstrupps wurden teilweise unter Lebensgefahr während der Bombardements eingesetzt. Bei Bränden wurden die Wagen auf Lücke gezogen, um so die Brandherde einzudämmen.
Trotz der massiven Einsätze des Personals von 30 Stunden und mehr am Stück kam der Betrieb des Bahnhofs durch die Angriffe fast völlig zum Erliegen.[1]

1945 nahmen auch Angriffe durch Jagdflugzeuge zu, die Lokomotiven und Gerätewagenmannschaften unter Beschuss nahmen.

Der Bahnhof von Betzdorf war für die Fliegerverbände nur schwer anzufliegen, was zu zahllosen Fehlwürfen führte. Bei einem schweren Großangriff am 12. März 1945 ging dem Angriff mit Sprengbomben ein Hagel von Stabbrand- und Phosphorbomben voraus, die fast ganz Hohenbetzdorf in Brand setzten. Die immense Zerstörung der Luftangriffe wurde durch ein Luftbild, welches zwei Tage später entstand, dokumentiert. Die Bombenangriffe des Zweiten Weltkrieges zerstörten insgesamt 67% der Bausubstanz in Betzdorf. Alleine der Bahnhof wurde von über 500 Bomben getroffen.

Im März 1945 sprengte die Wehrmacht während ihres Rückzugs noch acht der neun Brücken über Sieg und Heller. Am 30. März 1945 rückten amerikanische Truppen in Betzdorf ein und beendeten damit den Zweiten Weltkrieg im Oberkreis Altenkirchen.[2]


Verfasser: Christoph Eul und Roger Lang

Literaturverzeichnis

  1. Krauskopf, B. (1997): Die Eisenbahn in Betzdorf. EK-Verlag, S. 95
  2. Krauskopf, B. (1997): Die Eisenbahn in Betzdorf. EK-Verlag, S. 96