Biogasanlage Birkenhof (Staudt): Unterschied zwischen den Versionen

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==Energie aus Biogas==
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In Biogasanlagen, wie hier auf dem Birkenhof, wird Biomasse mit Hilfe von Bakterien unter Ausschluss von Sauerstoff (anaerob) abgebaut. Hierbei entsteht Biogas. Je nach eingesetztem Material, z.B. Gülle aus der Landwirtschaft oder dafür angebauten Energiepflanzen, produzieren die Bakterien Biogas mit einem Methangehalt von 50 bis 75 %. Die Gärreste können später wieder als Dünger in der Landwirtschaft genutzt werden.<br>
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Aus Rohbiogas kann beispielsweise direkt vor Ort in einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme gewonnen oder dieses sogar zu Erdgasqualität aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist werden. In Deutschland wurden im Jahr 2021 mehr als 9.000 Biogasanlagen mit einer Leistung von 32 TWh Strom betrieben. Hieraus konnten 5,4 % des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt werden.
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Die Nutzung von Biogas als Energielieferant trägt vor allem zur Stabilisierung des Stromnetzes bei schwankender Sonnen- oder Windenergieausbeute bei, da Biogasanlagen grund- und spitzenlastfähig sind.<br>
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==Bioenergie und die Nutzung fruchtbarer Flächen==
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Für die Produktion von Bioenergie werden für den Anbau der Energiepflanzen fruchtbare landwirtschaftliche Flächen benötigt. Das Umweltbundesamt (UBA) bewertet in mehreren Studien diesen Bedarf kritisch, da diese Flächen dann nicht mehr der ursprünglichen Nutzung, z.B. für die Lebens- oder Futtermittelproduktion zur Verfügung stehen. <br>
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Da in Deutschland die fruchtbaren Landwirtschaftsflächen begrenzt sind, kann rein rechnerisch die Anbaubiomasse künftig nur sehr gering zur Energieversorgung beitragen. Der Ausbau der Biomassenutzung stagnierte daher in den vergangenen Jahren.
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Positiver wird die Nutzung von Gülle oder biologischen Abfällen zur Biogaserzeugung gesehen.<br>

Version vom 21. Juli 2022, 16:27 Uhr

Biogasanlage Birkenhof
Infopunkt an der
Georoute Energiepfad Staudt
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Steckbrief
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Energie aus Biogas

In Biogasanlagen, wie hier auf dem Birkenhof, wird Biomasse mit Hilfe von Bakterien unter Ausschluss von Sauerstoff (anaerob) abgebaut. Hierbei entsteht Biogas. Je nach eingesetztem Material, z.B. Gülle aus der Landwirtschaft oder dafür angebauten Energiepflanzen, produzieren die Bakterien Biogas mit einem Methangehalt von 50 bis 75 %. Die Gärreste können später wieder als Dünger in der Landwirtschaft genutzt werden.

Aus Rohbiogas kann beispielsweise direkt vor Ort in einem Blockheizkraftwerk Strom und Wärme gewonnen oder dieses sogar zu Erdgasqualität aufbereitet und in das Erdgasnetz eingespeist werden. In Deutschland wurden im Jahr 2021 mehr als 9.000 Biogasanlagen mit einer Leistung von 32 TWh Strom betrieben. Hieraus konnten 5,4 % des Stromverbrauchs in Deutschland gedeckt werden. Die Nutzung von Biogas als Energielieferant trägt vor allem zur Stabilisierung des Stromnetzes bei schwankender Sonnen- oder Windenergieausbeute bei, da Biogasanlagen grund- und spitzenlastfähig sind.

Bioenergie und die Nutzung fruchtbarer Flächen

Für die Produktion von Bioenergie werden für den Anbau der Energiepflanzen fruchtbare landwirtschaftliche Flächen benötigt. Das Umweltbundesamt (UBA) bewertet in mehreren Studien diesen Bedarf kritisch, da diese Flächen dann nicht mehr der ursprünglichen Nutzung, z.B. für die Lebens- oder Futtermittelproduktion zur Verfügung stehen.
Da in Deutschland die fruchtbaren Landwirtschaftsflächen begrenzt sind, kann rein rechnerisch die Anbaubiomasse künftig nur sehr gering zur Energieversorgung beitragen. Der Ausbau der Biomassenutzung stagnierte daher in den vergangenen Jahren. Positiver wird die Nutzung von Gülle oder biologischen Abfällen zur Biogaserzeugung gesehen.