Burg Ehrenstein (Asbach): Unterschied zwischen den Versionen

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==Die Burgherren von Ütgenbach==
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==Die Burgen der Herren von Ütgenbach==
Über die Anfänge der Burg Ehrenstein ist wenig bekannt. Vermutlich bestand sie bereits, als Ritter Rörich von Ütgenbach (1312-1347) im Jahr 1331 seinen Sitz hierher verlegte. Zwar weisen verschiedene Ortsbezeichnungen wie „Tempelswiese“ oder „Templerhof“ im weiteren Umfeld auf den Orden der Tempelritter hin, ob die Burg Ehrenstein jedoch vor der Inbesitznahme durch die Adelsfamilie bereits bestand oder sogar eine Tempelritterburg war, konnte bisher nicht sicher nachgewiesen werden. <ref>{{Zitat|vor=|Autor=Fleischer, G.|Jahr=2011|Titel=[[Ehrenstein und Uetgenbach (Dokument)|Ehrenstein und Uetgenbach]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Amteroth|Verlag=Fleischer|Seiten=2}}</ref><br>  
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===Die Edelherrn von Ütgenbach===
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Über die Anfänge der Burg Ehrenstein ist wenig bekannt. Diese wird im Jahr 1331 zum
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ersten Mal urkundlich erwähnt, als sich ein Rorich von Uetgenbach Herr zu Ehrenstein
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nennt. Aufgrund dieser schriftlichen Quelle wurde häufig angenommen, dass die Burg
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bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Bisher konnten jedoch
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keine verlässlichen Aussagen über die Entstehungsepochen der unterschiedlichen Gebäude
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getroffen werden, da archäologische Untersuchungen noch ausstehen.<br>
 
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Die Lage der Burg war strategisch nicht unbedeutend, da sich hier eine Furt über den Mehrbach befand, die das Rheintal mit der Region um Altenkirchen verband. Der Familie von Ütgenbach oblag als Burgmannen der [[Grafen von Sayn]] bereits vor dem Umzug nach Ehrenstein die Kontrolle diese Verkehrsverbindung. Nach dem Tod von Graf [[Heinrich III. von Sayn]] im Jahr 1247 veräußerte dessen Gattin Mechthild von Landsberg die Herrschaft Ütgenbach an das Erzbistum Köln. <ref>{{Zitat|vor=|Autor=Fleischer, G.|Jahr=2011|Titel=[[Ehrenstein und Uetgenbach (Dokument)|Ehrenstein und Uetgenbach]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Amteroth|Verlag=Fleischer|Seiten=5}}</ref> Die Ortschaften auf dem linken Wiedufer gehörten damals zum Bistum Trier. Somit diente die Burg auch als Grenzsicherung zwischen den beiden Bistümern.<br>
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Die Herren von Ütgenbach hatten bis um 1300 ihren Stammsitz auf der nahegelegenen [[Motte Ütgenbach (Asbach)|Motte Ütgenbach]]. In einer Quelle aus dem Jahr 1499 wird von der Zerstörung dieser berichtet. Vermutlich lag dieses Ereignis aber bereits längere Zeit zurück. Der Umzug der Herren von Ütgenbach auf die Burg Ehrenstein, die ebenfalls in ihrem Herrschaftsgebiet lag, könnte hiermit in einem Zusammenhang stehen. In den damaligen Zeiten mit zahlreichen Fehden und Konflikten war
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die Wehrhaftigkeit einer Burg von großem Vorteil.<br>
 
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Im Jahr 1361 wurde abermals ein Rörich von Ütgenbach, vermutlich ein Sohn, als Vasall des Kölner Erzbischofs genannt.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=20}}</ref> <br>
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Das edelfreie Geschlecht der Ütgenbacher hatte bereits im 14. Jahrhundert seine Hochblüte
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erlebt. Ehen mit anderen adligen Geschlechtern wurden geschlossen, zahlreiche Töchter traten in Stifte oder Klöster für hochadlige Damen ein und besetzten dort nicht selten führende kirchliche Positionen.<br>
 
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Die erhaltenen Ruinen sowie die zeitgenössichen Darstellungen belegen, dass die Burganlage als starke Befestigung einzuordnen ist, die sicherlich die finanziellen Ressourcen der Adelsfamilie von Ütgenbach stark beansprucht haben muss. Die ganz in Stein errichtete Festung mit vorgelagertem Rundturm war ein schwer einzunehmendes Bollwerk, wodurch die strategische Bedeutung der Burg Ehrenstein abzulesen ist.<br>
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Auch die männlichen Mitglieder der Familie, sofern sie nicht in der Übernahme von ererbten
In der etwa 100 Jahre andauernden Herrschaft der Ütgenbacher auf Burg Ehrenstein wurde keine Burgkapelle in den historischen Dokumenten erwähnt. Vermutlich fand das geistliche Leben weiter an der bis heute erhaltenen Kapelle an der Motte Ütgenbach bei Krankel statt.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=24}}</ref>  
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Besitzungen oder Positionen außerhalb der Kirche gebraucht wurden, traten in den Dienst der Kirche ein.<br>
 
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Neben der Ehrensteiner Linie der Ütgenbacher existierte auch eine Broichhausener Linie. Deren Familiensitz war auf der gleichnamigen [[Motte Broichhausen (Weyerbusch)|Motte]] bei Kircheib. Weitere nennenswerte Besitzungen der Ütgenbacher, teils mit kleinen Burgen, teils als Lehen des
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Prümer Klosters, gab es beispielsweise im Raum Asbach, in Eitorf, Niederpleis, Vinxel,
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Oberdollendorf, Burg Vilszelt (Unkel), Ahrweiler, Burg Kreuzberg, Leutesdorf und an weiteren Orten.<br>
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===Eine Vorgängerbau am Mehrbach?===
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Aufwärts des an Ehrenstein vorbeifließenden Mehrbachs, liegt auf einem Bergsporn die [[Spornburg Altenburg (Asbach)|Altenburg]], auch „Bodems Nück“ genannt. Die steilen Hänge boten hier einen natürlichen Schutz der zusätzlich durch Mauern verstärkt wurde. Der schmale Zugang auf die Felsnase konnte mit verschiedenen Wall- und Grabensystemen gesichert werden. Diese Burganlage konnte somit als stark befestigt bezeichnet werden.<br>
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Erste archäologische Ausgrabungen haben hier bereits ein beeindruckendes Bild ergeben.
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Zahlreiche Funde belegen, dass die Anlage über mehrere Jahrhunderte genutzt wurde. Viel deutet darauf hin, dass diese ihre größte Bedeutung im 10. Jahrhundert erlangte. Die Spornburg wurde vermutlich im 14. Jahrhundert aufgegeben.<br>
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Die archäologischen Ausgrabungen brachten ungewöhnlich viele Schmuckstücke aus Metall zu Tage. Zudem gab es auch Hinweise auf eine Metallverarbeitung in der Burg. Im Rahmen früherer archäologischer Untersuchungen sind zudem zahlreiche Eisenverhüttungsplätze aus dem 10. und 11. Jahrhundert auf den Anhöhen der Wied bekannt.<br>
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Wäre es denkbar, dass die Herren von Ütgenbach vor 1331 nicht nur die [[Spornburg Altenburg (Asbach)|Altenburg]], sondern auch eine weitere Befestigung zum Schutze der Länderreien und Rohstoffe
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an der Stelle der heutigen Burg Ehrenstein betrieben?
  
==Die Burgherren von Nesselrode==
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===Eine Schatztruhe der Geschichte===
Als Adam von Ütgenbach als letzter männlicher Stammhalter ohne Nachkommen verstarb, ging die Herrschaft Ehrenstein spätestens 1499 an Wilhelm II. von Nesselrode über, den Ehemann von Adams Schwester Eva von Ütgenbach. Diesem war die Burg bereits seit 1430 verpfändet worden. Wilhelm II. hatte bereits aus erster Ehe mit Schwernold von Landsberg elf Kinder sowie einen unehelichen Sohn. Aus der Ehe mit Eva von Ütgenbach gingen keine Kinder hervor, so dass deren Familienstammbaum nach dem Tode Evas endete.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=30}}</ref><br>
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Eine wohl um 1510 gemalte Veduta im rechten Fenster des Kirchenschiffes (Abbildung Galerie) vermittelt einen Eindruck von der einstigen Wehrhaftigkeit der Burganlage Ehrenstein und den Ausmaßen des Klosters.<br>
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In der Mitte zwischen Burg und Kloster erkennt man das Kirchendach mit dem Dachreiter. Die Burg wurde nach ihrer partiellen Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg allmählich verlassen und dem Verfall preisgegeben.<br>
 
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Das niederrheinische Adelsgeschlecht von Nesselrode stammte aus dem Herzogtum Berg von der Burg Nesselrode an der Wupper. Aufgrund großer militärischer Erfolge in der Schlacht von Worringen 1288 hatte der Herzog von Berg ihnen die Ritterwürde verliehen.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=30}}</ref><br>
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Die heutige Burgruine Ehrenstein ist nie wissenschaftlich untersucht worden. Sie blieb bis vor wenigen Jahren unberührt und ist damit eine gut konservierte, mittelalterliche, archäologische Schatztruhe. Eingestürzte Bauteile, eventuelle Artefakte und weitere Zeugnisse der Vergangenheit befinden sich immer noch „in situ“, also am orginalen Platz.<br>
Als Wilhelm II. von Nesselrode 1461 verstarb, konnte er seinen drei erstgebohrenen Söhnen jeweils eine Burg vererben. Die Burg Ehrenstein ging an den drittjüngsten Sohn Bertram von Nesselrode (ca.1434 - 1510) und seine Ehefrau Margarethe von Bourscheid.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=31}}</ref><br>
 
 
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1477 führt Bertram von Nesselrode den Titel eines "Erbmarschalls des Landes von Berg" und war vermutlich auch Mitglied des Jülisch-Geldernschen Sankt-Hubertus-Ordens. Auch bei Turnieren des 15. Jahrhunderts wird sein Name erwähnt. Zudem war er ein gefragter Schiedsmann in verschiedenen Gerichtsverfahren weit über die Herrschaftsgrenzen hinaus.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=41}}</ref><br><br>
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Die Burgruine war bis 1993 im Eigentum der Grafen von Nesselrode. Seit 2007 wurde die
Anders als in der [[Die Sagen von Ehrenstein (Asbach)|Sage]] gingen aus der Ehe zwischen Bertram und Margarethe keine Kinder hervor. Bertram von Nesselrode bekam jedoch einen unehelichen Sohn und nannte ihn nach dem Urgroßvater Johann von Nesselrode. Dieser musste jedoch in den geistlichen Stand eintreten und wurde im Jahr 1503 als Pfarrer in Overath bei Köln genannt. <ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=44}}</ref><br>
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rückwärtige Schildmauer teilweise erneuert und große Bereiche des Mauerwerks gesichert.
In Bertrams Testament bestehen Hinweise, dass dieser noch ein weiteres Kind, eine Tochter, hatte. Zudem bedachte er hierin neben seinen Kindern und dem von ihm gestifteten Kloster Liebfrauenthal auch zahlreiche Bedürftige und sogar seine Dienerschaft. Bertram von Nesselrode galt als gutherziger und großzügiger Burgherr.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=140}}</ref><br><br>
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Diese Maßnahmen finanzierten das Land Rheinland-Pfalz und die Kommunen.
Die Burg Ehrenstein bliebt noch bis 1993 im Besitz der Adelsfamilie von Nesselrode.<br>
 
Seit 2007 werden umfangreiche Sicherungs- und Wiederaufbauarbeiten durchgeführt, die durch das Land Rheinland-Pfalz finanziert werden.
 
  
==Die Kapelle auf Burg Ehrenstein==
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==Die Herren von Nesselrode==
Bertram von Nesselrode errichtete um 1480 die bis heute erhaltene Kapelle. Hierbei ließ er in den Fenstern die Stifter darstellen. Im linken Fenster wurde er selbst mit seiner Ehefrau Margarethe von Bourscheid (ca. 1437 - 1501) dargestellt. Im Mittelfenster wurden sein Vater Wilhelm II. von Nesselrode mit seiner ersten Ehefrau Schwernold von Landsberg sowie seiner zweiten Ehefrau Eva von Ütgenbach abgebildet. Das rechte Fenster zeigt bis heute die Schwiegereltern Bertrams, Dietrich von Bourscheid mit seiner Ehefrau Adelheid von Gimborn.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=40}}</ref><br>
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===Wilhelm von Nesselrode und Eva von Ütgenbach===
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Adam von Ütgenbach war der letzte Herr von Ütgenbach zu Ehrenstein. Seine Ehe mit Maria von Alfter war kinderlos geblieben. Zahlreichen Urkunden aus der erste Hälfte des 15. Jahrhunderts, unter anderem über Verkäufe und Verpfändungen, belegen, dass die Herren von Ütgenbach in finanzielle Schwierigkeiten geraten waren.<br>
 
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Später wurde die Kiche von der Pfarrei Asbach abgetrennt und zu einem eigene Kirchspiel erhoben. Zugleich wurden vier eigene Pfarrer bezahlt und mit umfangreichen Gütern aus dem Beitz der von Nesselrode bedacht. Zudem wurde ein Wohnhaus neben der Kirche errichtet.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=53}}</ref><br>
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Seine Schwester Eva von Ütgenbach war die Pröbstin des Damenstifts von Kaufungen. Im Jahr 1446 heiratete sie den verwittweten, bergischen Landdrost Wilhem von Nesselrode, Herr zum Stein. Da Adam die Mitgift seiner Schwester nicht auszahlen konnte, verpfändete er seinem Schwager
Es gelang in den folgenden Jahren jedoch nicht, die vier Pfarrerstellen zu besetzen und die Stiftskirche weiter zu entwickeln. Daher entschloss sich Bertram von Nesselrode, diese in eine Klosterkirche umzuwandeln.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=70}}</ref><br>
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zunächst die Burg und die Herrschaft Ehrenstein und verkaufte ihm diese schließlich im Jahr 1449. Wilhelm erhielt 1451 das Lehen über die Ütgenbach´schen Güter vom Kölner Erzbischof.<br>
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Aus der Ehe mit Eva von Ütgenbach ging eine Tochter Sophia hervor. Wilhelm von Nesselrode,
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Herr zum Stein, verstarb im Jahr 1474. Eva überlebte ihn um sechs Jahre. Im mittleren
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Chorfenster in der Ehrensteiner Kirche wurde Wilhelm kniend unter der Kreuzigung dargestellt. Zu seiner Rechten wird seine Frau Eva, die letzte Ütgenbacherin zu Ehrenstein, als Wittwe in Schwarz gezeigt.
  
==Das Kloster Liebfrauenthal==
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===Bertram von Nesselrode und Margarethe von Burscheid===
Der Burgherr wählte für die Gründung des Klosters den Orden der Kreuzbrüder aus. Diese waren bereits im Herzogtum Berg, mit dem er verbunden war, ansässig. Bereits im Jahr 1486 suchte er den Kontakt zum Vorstand des Kreuzritterordens und reiste hierzu nach Huy im heutigen Belgien. Hier erhielt er die Zusage, dass die Kreuzbrüder ein Kloster im Mehrbachtal errichten würden.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=93}}</ref>.<br>
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Bertram war ein Sohn des Wilhelm von Nesselrode, Herr zum Stein, und dessen erster Frau Swenold von Landsberg. Wilhelm und Swenold hatten insgesamt elf Kinder. Bertram heiratete im Jahr 1455 Margarethe von Burscheid. Sie war die älteste Tochter des jülichschen Erbhofmeisters Dietrich von Burscheid im heutigen Luxembourg und der Adelheid Kruwel von Gimborn.<br>
Im Jahr 1486 erhielt Bertram von Nesselrode den Auftrag des Erzbistums zu Köln ein Kloster zu stiften, dem dieser auch mit Sorgfalt nachkam<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=45}}</ref>.<br>
 
Das Kloster wurde für zehn Kreuzbrüder eingerichtet und erhiel den Namen "unser lieben Frauen Thal zu Ehrenstein" und später Liebfrauenthal.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=100}}</ref>.<br>
 
In der Stiftungsurkunde legte Bertram von Nesselrode Wert darauf, dass seine Erben später keinen Einfluss mehr auf die Besitzungen des Klosters nehmen konnten und der Klerus die alleinige Verfügungsgewalt bekam.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=van Rooijen, H.|Jahr=1979|Titel=[[Liebfrauenthal zu Ehrenstein (Dokument)|Liebfrauenthal zu Ehrenstein]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Siegburg|Verlag=Franz Schmitt|Seiten=102}}</ref>.<br>.
 
 
 
==Die Zerstörung der Burg und des Klosters==
 
Im Jahr 1632, während des Dreißigjährigen Krieges, erlitt die Burg Ehrenstein schwere Schäden durch schwedischen Beschuß. Der General Baudissin zog mit seinem Heer über den Westerwald und nahm von Eilenberg aus die Burg Ehrenstein unter Beschuss. Anschließend wurde sie geplündert.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=Fischer, D.|Jahr=1990|Titel=[[Die Pfarrkirche und die Burg zu Ehrenstein (Dokument)]]|Buchautor=|Buchtitel=Asbach/Westerwald - Bilder und Berichte aus den letzten 200 Jahren|Erscheinungsort=Asbach|Verlag=Lautz|Seiten=386}}</ref><br>
 
 
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1750 wohnte noch ein gräflicher Wildmeister auf der Burg, die nun aber zunehmend verfiel und schließlich unbewohnbar wurde<ref>{{Zitat|vor=|Autor=Fischer, D.|Jahr=1990|Titel=[[Die Pfarrkirche und die Burg zu Ehrenstein (Dokument)]]|Buchautor=|Buchtitel=Asbach/Westerwald - Bilder und Berichte aus den letzten 200 Jahren|Erscheinungsort=Asbach|Verlag=Lautz|Seiten=387}}</ref>.<br>
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Da Bertrams Halbschwester Sophia bereits im Kindesalter verstarb, ging das Erbe, zudem auch die
Auch das Kloster wurde geplündert und der Prior der Kreuzbrüder für die Erpressung eines Lösegelds gefangen genommen. Nach dem Dreißigjährigen Krieg blühte das Kloster Liebfrauenthal wieder auf, bis es schließlich 1795 diesmal von französischen Truppen erneut geplündert wurde.<ref>vgl. Internet: [https://www.kloster-ehrenstein.de/burganlage-ehrenstein/das-kloster.html www.kloster-ehrenstein.de], Stand: 1/2022</ref><br>
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Burg Ehrenstein gehörte, nach dem Tod des Vaters im Jahr 1474 auf Bertram über. Bertram war unter Herzog Wilhelm II. von Jülich-Berg Erbmarschall des Herzogtums Berg sowie Pfandnehmer und Amtmann der bergischen Ämter Windeck, Blankenberg und Löwenburg. Er sollte das Amt des bergischen Erbmarschalls bis zu seinem Tode 1510, fast während Wilhelms (1475 - 1511)
<br> Das Kloster bestand zunächst bis 1803 und wurde durch Napoleons Säkularisation aufgehoben.Die Pfarrei bliebt jedoch bestehen. Das Klostergut fiel dem Fürsten zu Wied zu, der zunächst für den Unterhalt der Pfarrei sorgen musste. Das Kloster verfiel bis auf die Frontpartie, die als Pfarrer- und Küsterwohnung genutzt wurde. Die weiteren Fachwerkhäuser wurden teilweise abgeschlagen und in den umliegenden Dörfern neu aufgebaut.<br>
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ganzer Regierungsperiode, ausüben. Er zählte zu den einflussreichsten Adligen am jülichbergischen Hof.<br>
<br>Im Jahr 1893 übernahm der Franziskanerorden die Pfarrei und erichtete im ehemaligen Kloster einen Konvent mit vier Patres und vier Brüdern. Zu dieser Zeit war die Pfarrei mit nur 22 Seelen die kleinste in der Erzdiözese Köln.<br>
 
Im Jahr 1953 verließen die Franziskaner nach 60 Jahren das Kloster Liebfrauenthal wieder.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=Fischer, D.|Jahr=1990|Titel=[[Die Pfarrkirche und die Burg zu Ehrenstein (Dokument)]]|Buchautor=|Buchtitel=Asbach/Westerwald - Bilder und Berichte aus den letzten 200 Jahren|Erscheinungsort=Asbach|Verlag=Lautz|Seiten=384}}</ref><br>
 
 
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Margarethe starb im Jahr 1501 und Bertram neun Jahre später. Sie hatten keine Kinder.
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Beide liegen in der Ehrensteiner Kirche vor dem Chor begraben. Ihre Porträts befinden
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sich im linken Chorfenster (Abbildung Galerie).
  
==Die Kreuzherren kehren zurück==
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'''Weitere Informationen zum [[Kloster Liebfrauenthal (Asbach)]]'''
Nur acht Monate nach dem Verlassen des Franziskanerordens kehrten die Kreuzbrüder, die einst das Kloster gründeten, ins Mehrbachtal zurück. Sie übernahmen das Kloster und auch die Seelsorge der Pfarrei. Nach 17 Jahren kam jedoch die Abberufung, da wichtige seelsorgerische Aufgaben auf sie warteten.<br>
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Bereits drei Jahre später, im Jahr 1973, kehrten die Kreuzherren zurück und verwalteten auch die Pfarrei wieder.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=Fischer, D.|Jahr=1990|Titel=[[Die Pfarrkirche und die Burg zu Ehrenstein (Dokument)]]|Buchautor=|Buchtitel=Asbach/Westerwald - Bilder und Berichte aus den letzten 200 Jahren|Erscheinungsort=Asbach|Verlag=Lautz|Seiten=385}}</ref><br>
+
<br>Verfasser: [[Benutzer:Christoph Eul|Christoph Eul]]
Bis zum Jahr 1976 wurde das stark verfallene Kloster mit Hilfe großen finanziellen Engagements des Erzbistums Köln von Grund auf saniert.<ref>vgl. Internet: [https://www.kloster-ehrenstein.de/burganlage-ehrenstein/das-kloster.html www.kloster-ehrenstein.de], Stand: 1/2022</ref><br>
 
 
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Im Jahr 2000 übernahmen die Montfortaner das Kloster bis zum Jahr 2007.<br>
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'''Auf der Grundlage von Texten von Gräfin Leonie von Nesselrode und Dr. Ulf Lind.'''
Seit 2009 befindet sich das Kloster in der Trägerschaft der Marienhaus GmbH der Franziskanerinnen von Waldbreitbach. Ordensfrauen bewohnen das Kloster. Ehrenstein ist wie bisher ein Ort der Stille, des Gebetes, der Besinnung und der Bildung.<ref>vgl. Internet: [https://www.kloster-ehrenstein.de/burganlage-ehrenstein/das-kloster.html www.kloster-ehrenstein.de], Stand: 1/2022</ref><br>
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vgl.: Von Nesselrode, L.; Lind, U.; Becker, G.; Emps, D.; Emps, F. & Büllesbach, W. (2022): Die Ehrensteiner Armenstiftung - Über 500 Jahre im Asbacher Land. - Verbandsgemeinde Asbach (Hrsg.); 344 S., morisel-Verlag (München).
  
== Fotos Burg und Kloster Ehrenstein ==
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== Fotos Burg Ehrenstein und Kloster Liebfrauenthal ==
 
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<gallery mode="slideshow" width=auto>
 
Datei: Ehrenstein Mantomedia 05.jpg|''Im Mehrbachtal liegt die Ruine der Burg Ehrenstein mit dem Kloster Liebfrauenthal. <small> <br>(Fotograf: mantomedia 2021)</small>''
 
Datei: Ehrenstein Mantomedia 05.jpg|''Im Mehrbachtal liegt die Ruine der Burg Ehrenstein mit dem Kloster Liebfrauenthal. <small> <br>(Fotograf: mantomedia 2021)</small>''
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<br>Verfasser: [[Benutzer:Christoph Eul|Christoph Eul]]
 
  
 
== Literaturverzeichnis ==
 
== Literaturverzeichnis ==

Aktuelle Version vom 28. Februar 2023, 13:15 Uhr

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Burg Ehrenstein (Asbach)
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Steckbrief
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Die Burgen der Herren von Ütgenbach

Die Edelherrn von Ütgenbach

Über die Anfänge der Burg Ehrenstein ist wenig bekannt. Diese wird im Jahr 1331 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, als sich ein Rorich von Uetgenbach Herr zu Ehrenstein nennt. Aufgrund dieser schriftlichen Quelle wurde häufig angenommen, dass die Burg bereits in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Bisher konnten jedoch keine verlässlichen Aussagen über die Entstehungsepochen der unterschiedlichen Gebäude getroffen werden, da archäologische Untersuchungen noch ausstehen.

Die Herren von Ütgenbach hatten bis um 1300 ihren Stammsitz auf der nahegelegenen Motte Ütgenbach. In einer Quelle aus dem Jahr 1499 wird von der Zerstörung dieser berichtet. Vermutlich lag dieses Ereignis aber bereits längere Zeit zurück. Der Umzug der Herren von Ütgenbach auf die Burg Ehrenstein, die ebenfalls in ihrem Herrschaftsgebiet lag, könnte hiermit in einem Zusammenhang stehen. In den damaligen Zeiten mit zahlreichen Fehden und Konflikten war die Wehrhaftigkeit einer Burg von großem Vorteil.

Das edelfreie Geschlecht der Ütgenbacher hatte bereits im 14. Jahrhundert seine Hochblüte erlebt. Ehen mit anderen adligen Geschlechtern wurden geschlossen, zahlreiche Töchter traten in Stifte oder Klöster für hochadlige Damen ein und besetzten dort nicht selten führende kirchliche Positionen.

Auch die männlichen Mitglieder der Familie, sofern sie nicht in der Übernahme von ererbten Besitzungen oder Positionen außerhalb der Kirche gebraucht wurden, traten in den Dienst der Kirche ein.

Neben der Ehrensteiner Linie der Ütgenbacher existierte auch eine Broichhausener Linie. Deren Familiensitz war auf der gleichnamigen Motte bei Kircheib. Weitere nennenswerte Besitzungen der Ütgenbacher, teils mit kleinen Burgen, teils als Lehen des Prümer Klosters, gab es beispielsweise im Raum Asbach, in Eitorf, Niederpleis, Vinxel, Oberdollendorf, Burg Vilszelt (Unkel), Ahrweiler, Burg Kreuzberg, Leutesdorf und an weiteren Orten.

Eine Vorgängerbau am Mehrbach?

Aufwärts des an Ehrenstein vorbeifließenden Mehrbachs, liegt auf einem Bergsporn die Altenburg, auch „Bodems Nück“ genannt. Die steilen Hänge boten hier einen natürlichen Schutz der zusätzlich durch Mauern verstärkt wurde. Der schmale Zugang auf die Felsnase konnte mit verschiedenen Wall- und Grabensystemen gesichert werden. Diese Burganlage konnte somit als stark befestigt bezeichnet werden.

Erste archäologische Ausgrabungen haben hier bereits ein beeindruckendes Bild ergeben. Zahlreiche Funde belegen, dass die Anlage über mehrere Jahrhunderte genutzt wurde. Viel deutet darauf hin, dass diese ihre größte Bedeutung im 10. Jahrhundert erlangte. Die Spornburg wurde vermutlich im 14. Jahrhundert aufgegeben.

Die archäologischen Ausgrabungen brachten ungewöhnlich viele Schmuckstücke aus Metall zu Tage. Zudem gab es auch Hinweise auf eine Metallverarbeitung in der Burg. Im Rahmen früherer archäologischer Untersuchungen sind zudem zahlreiche Eisenverhüttungsplätze aus dem 10. und 11. Jahrhundert auf den Anhöhen der Wied bekannt.

Wäre es denkbar, dass die Herren von Ütgenbach vor 1331 nicht nur die Altenburg, sondern auch eine weitere Befestigung zum Schutze der Länderreien und Rohstoffe an der Stelle der heutigen Burg Ehrenstein betrieben?

Eine Schatztruhe der Geschichte

Eine wohl um 1510 gemalte Veduta im rechten Fenster des Kirchenschiffes (Abbildung Galerie) vermittelt einen Eindruck von der einstigen Wehrhaftigkeit der Burganlage Ehrenstein und den Ausmaßen des Klosters.
In der Mitte zwischen Burg und Kloster erkennt man das Kirchendach mit dem Dachreiter. Die Burg wurde nach ihrer partiellen Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg allmählich verlassen und dem Verfall preisgegeben.

Die heutige Burgruine Ehrenstein ist nie wissenschaftlich untersucht worden. Sie blieb bis vor wenigen Jahren unberührt und ist damit eine gut konservierte, mittelalterliche, archäologische Schatztruhe. Eingestürzte Bauteile, eventuelle Artefakte und weitere Zeugnisse der Vergangenheit befinden sich immer noch „in situ“, also am orginalen Platz.

Die Burgruine war bis 1993 im Eigentum der Grafen von Nesselrode. Seit 2007 wurde die rückwärtige Schildmauer teilweise erneuert und große Bereiche des Mauerwerks gesichert. Diese Maßnahmen finanzierten das Land Rheinland-Pfalz und die Kommunen.

Die Herren von Nesselrode

Wilhelm von Nesselrode und Eva von Ütgenbach

Adam von Ütgenbach war der letzte Herr von Ütgenbach zu Ehrenstein. Seine Ehe mit Maria von Alfter war kinderlos geblieben. Zahlreichen Urkunden aus der erste Hälfte des 15. Jahrhunderts, unter anderem über Verkäufe und Verpfändungen, belegen, dass die Herren von Ütgenbach in finanzielle Schwierigkeiten geraten waren.

Seine Schwester Eva von Ütgenbach war die Pröbstin des Damenstifts von Kaufungen. Im Jahr 1446 heiratete sie den verwittweten, bergischen Landdrost Wilhem von Nesselrode, Herr zum Stein. Da Adam die Mitgift seiner Schwester nicht auszahlen konnte, verpfändete er seinem Schwager zunächst die Burg und die Herrschaft Ehrenstein und verkaufte ihm diese schließlich im Jahr 1449. Wilhelm erhielt 1451 das Lehen über die Ütgenbach´schen Güter vom Kölner Erzbischof.

Aus der Ehe mit Eva von Ütgenbach ging eine Tochter Sophia hervor. Wilhelm von Nesselrode, Herr zum Stein, verstarb im Jahr 1474. Eva überlebte ihn um sechs Jahre. Im mittleren Chorfenster in der Ehrensteiner Kirche wurde Wilhelm kniend unter der Kreuzigung dargestellt. Zu seiner Rechten wird seine Frau Eva, die letzte Ütgenbacherin zu Ehrenstein, als Wittwe in Schwarz gezeigt.

Bertram von Nesselrode und Margarethe von Burscheid

Bertram war ein Sohn des Wilhelm von Nesselrode, Herr zum Stein, und dessen erster Frau Swenold von Landsberg. Wilhelm und Swenold hatten insgesamt elf Kinder. Bertram heiratete im Jahr 1455 Margarethe von Burscheid. Sie war die älteste Tochter des jülichschen Erbhofmeisters Dietrich von Burscheid im heutigen Luxembourg und der Adelheid Kruwel von Gimborn.

Da Bertrams Halbschwester Sophia bereits im Kindesalter verstarb, ging das Erbe, zudem auch die Burg Ehrenstein gehörte, nach dem Tod des Vaters im Jahr 1474 auf Bertram über. Bertram war unter Herzog Wilhelm II. von Jülich-Berg Erbmarschall des Herzogtums Berg sowie Pfandnehmer und Amtmann der bergischen Ämter Windeck, Blankenberg und Löwenburg. Er sollte das Amt des bergischen Erbmarschalls bis zu seinem Tode 1510, fast während Wilhelms (1475 - 1511) ganzer Regierungsperiode, ausüben. Er zählte zu den einflussreichsten Adligen am jülichbergischen Hof.

Margarethe starb im Jahr 1501 und Bertram neun Jahre später. Sie hatten keine Kinder. Beide liegen in der Ehrensteiner Kirche vor dem Chor begraben. Ihre Porträts befinden sich im linken Chorfenster (Abbildung Galerie).

Weitere Informationen zum Kloster Liebfrauenthal (Asbach)


Verfasser: Christoph Eul
Auf der Grundlage von Texten von Gräfin Leonie von Nesselrode und Dr. Ulf Lind.
vgl.: Von Nesselrode, L.; Lind, U.; Becker, G.; Emps, D.; Emps, F. & Büllesbach, W. (2022): Die Ehrensteiner Armenstiftung - Über 500 Jahre im Asbacher Land. - Verbandsgemeinde Asbach (Hrsg.); 344 S., morisel-Verlag (München).

Fotos Burg Ehrenstein und Kloster Liebfrauenthal


Literaturverzeichnis