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Version vom 5. Juni 2020, 13:59 Uhr

Druidenstein
Nationaler Geotop im

Nationalen GEOAPARK Westerwald-Lahn-Taunus

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Steckbrief
Schutzstatus: Nationaler Geotop
QR-Code: [www.qr-kultur.de/0c]

Nationaler Geotop

Der Druidenstein, gelegen im Ortsbezirk Herkersdorf bei Kirchen auf 431 m über NN, erhebt sich mit 20 Metern Höhe als eines der sehenswürdigsten geologischen Denkmale in Rheinland-Pfalz. Das Wahrzeichen der Georoute Druidensteig steht bereits seit 1869 unter Naturschutz und ist Schauplatz sagenumwobener Mythen und Geschichten.

Schon die Kelten und Germanen nutzten den Felsen als Kultstätte. Die in den 1950er Jahren stattfindenden Festspiele der „Druidenstein-Freilichtbühne“ wurden zwar eingestellt, doch gibt es noch heute ab und an Freiluftkonzerte.
Die alljährliche Himmelfahrt-Prozession führt seit 1922 ebenfalls hier vorbei.

2006 wurde der Druidenstein als eines von 77 Geotopen deutschlandweit mit dem Prädikat „Nationaler Geotop“ ausgezeichnet. Als Geotope bezeichnet man erdgeschichtliche Bildungen, die Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde oder des Lebens vermitteln. Sie umfassen Aufschlüsse von Gesteinen, Böden, Mineralien und Fossilien sowie einzelne Naturschöpfungen und natürliche Landschaftsteile.

Herauspräpariert

Die geologische Geschichte des Druidensteins liest sich weniger dramatisch als die Sage der Herke. Der Basaltkegel hat seinen Ursprung vor etwa 25 Millionen Jahren in der Tertiärzeit, als heiße, glutflüssige Gesteinsschmelze aus der Tiefe nach oben stieg, in das umgebende Grundgebirge eindrang und dort zu festem Basalt erstarrte.
Das Grundgebirge besteht hier aus etwa 400 Millionen Jahre alten devonzeitlichen Sandsteinen, Grauwacken und Tonschiefern. Sie sind gegenüber der Erosion weniger widerstandsfähig als der harte Basalt, so dass sie schneller und leichter abgetragen wurden. Der Druidenstein erhebt sich daher als von der Natur herauspräparierter Härtling über seine Umgebung. Dieser schrumpfte jedoch im Laufe der Zeit, denn nicht nur Verwitterung und Abtragung nagten an dem Felsen.

Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges soll seine bis dahin weithin sichtbare Spitze aus taktischen Gründen abgebrochen worden sein, um den feindlichen Truppen die Orientierung zu erschweren. Zudem wurde der Basaltkegel als Steinbruch genutzt.
Im Jahre 1979 wurde der Druidenstein durch einen gewaltigen Blitzschlag getroffen und muss seitdem mit sechs Stahlbetonbalken gestützt werden.

Von Säulen und Meilern

Die charakterische Form des Druidensteigs liegt in einer besonderen Ausbildung des Basalts begründet. Die ursprünglich etwa 1200°C heiße Basaltschmelze schrumpfte bei der Abkühlung. Dadurch entwickelten sich in der Gesteinsmasse senkrechte und waagerechte Zugspannungen, die das erkaltende Gestein zerbrechen ließen. Dabei entstanden Säulen mit regelmäßigem fünf- oder sechsseitigem Querschnitt.
Grundsätzlich gilt: Je schneller die Abkühlung vor sich geht, desto dünner sind die sich bildenden Säulen. Die Abkühlung solcher Lavamassen geschieht, abhängig von der Umgebung und Dicke der Ablagerung, mit 0,01°C bis zu 350°C pro Stunde. Als Vorraussetzung dünnsäuliger Absonderungen werden Abkühlungsraten von ca. 10°C pro Stunde angenommen.

Die Säulen des Druidensteins sind darüber hinaus in der so genannten Meilerstellung angeordnet. Diese Bezeichnung leitet sich daher ab, dass die nach unten und nach der Seite ausfächernden Basaltsäulen der Anordnung von Baumstämmen in einem Holzkohlemeiler ähneln.

Fotos vom Druidenstein



Verfasser: Christoph Eul und Roger Lang

Literaturverzeichnis


Quellen:
Lang, R. & Frost, W. (2007): Der Basaltkegel „Druidenstein“ bei Kirchen / Sieg. - In: Akademie der Geowissenschaften zu Hannover e.V. (Hrsg.): Faszination Geologie - Die bedeutendsten Geotope Deutschlands.

Frost, W. (1999): Geotope in Rheinland-Pfalz. - Geologisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.), Poster mit Begleitheft. Die Dünnschliffbilder wurden freundlicherweise von Eberhard Klein, Wuppertal, zur Verfügung gestellt.