Grube Harzberg (Burglahr): Unterschied zwischen den Versionen

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Ein erster intensiver Abbau wird im Zusammenhang mit dem Ausbau der wasserkraftbetriebenen Hüttenwerke an den umliegenden Bächen gesehen. Hierzu gehörten die [[Raubacher Hütte (Raubach)]], die [[Honnefelder Hütte (Straßenhaus)]] und der [[Rassenstein (Neuwied)]].<br>  
Der Transport mit Fuhrwerken zur [[Raubacher Hütte (Raubach)|Raubacher Hütte)]] über immerhin fast 20 Kilometer war durch die Bachtäler der Wied und des Holzbachs besonders günstig.<br>
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Der Transport mit Fuhrwerken zur [[Raubacher Hütte (Raubach)|Raubacher Hütte]] über immerhin fast 20 Kilometer war durch die Bachtäler der Wied und des Holzbachs besonders günstig.<br>
 
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Zu Beginn des Abbaus war der größter Interessent an den Eisenerzen der Grube Harzberg die [[Hüttengewerkschaft Remy & Consorten]], die das [[Hüttenwerk Rasselstein (Neuwied)| Hüttenwerk Rassenlstein]] bei Neuwied von den Granfen zu Wied gepachtet hatte.<br>
 
Zu Beginn des Abbaus war der größter Interessent an den Eisenerzen der Grube Harzberg die [[Hüttengewerkschaft Remy & Consorten]], die das [[Hüttenwerk Rasselstein (Neuwied)| Hüttenwerk Rassenlstein]] bei Neuwied von den Granfen zu Wied gepachtet hatte.<br>

Version vom 6. September 2020, 23:19 Uhr

Grube Harzberg (Burglahr)
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Steckbrief
Abgebaute Erze: Spateisenstein, Kupfererze
Erste Verleihung: 19.07.1841
Gesamtteufe: 000 m
Gesamtförderung: 394.000 t
Erster Tiefbau: 1871
Belegschaft: bis zu 190 Mann
Stilllegung: 1898

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Die Grube Harzberg

Bereits 1553 werden auf dem Höhenrücken des Harzbergs erste Verleigungen ausgesprochen. Die Hüttengerwerkschaft Remy & Consorten beginnt in den 1830er Jahren mit der Konsolidierung zahlreicher Einzelfelder. Dies führt schließlich 1841 zur Ausweisung des Grubenfelds "Harzberg samt Beilehen" durch das Oberbergamt Bonn.[1]

Ein erster intensiver Abbau wird im Zusammenhang mit dem Ausbau der wasserkraftbetriebenen Hüttenwerke an den umliegenden Bächen gesehen. Hierzu gehörten die Raubacher Hütte (Raubach), die Honnefelder Hütte (Straßenhaus) und der Rassenstein (Neuwied).
Der Transport mit Fuhrwerken zur Raubacher Hütte über immerhin fast 20 Kilometer war durch die Bachtäler der Wied und des Holzbachs besonders günstig.

Zu Beginn des Abbaus war der größter Interessent an den Eisenerzen der Grube Harzberg die Hüttengewerkschaft Remy & Consorten, die das Hüttenwerk Rassenlstein bei Neuwied von den Granfen zu Wied gepachtet hatte.

Vor allem die kupferhaltigen Eisenerze der Grube Harzberg wurden nachweislich in der Alten Hütte bei Hombach und in der Pleckhauser Hütte (Pleckhausen) verhüttet. [2]

Am 15. Mai 1871 erwirbt die Firma Friedrich Krupp, Gussstahlfabrik bei Essen die Grube von der Hüttengewerkschaft Remy & Consorten.[3]
Unter Krupp wird die Grube modernisiert und vom Sollenbetrieb zum Tiefbau weiterentwickelt. Im Jahr 1882/83 beträgt die Belegschaft 190 Mann. Sich verschlechternde Abbauverhältnisse lassen die Belegschaft aber bis 1894/95 wieder auf 97 Mann zurückgehen.[4]
Das Gangsvorkommen riss auf der 180-Meter-Sohle unerwartet ab und konnte nicht wieder aufgefunden werden. Dies führte zu einer reduzierung der Förderzahlen von durchschnittlich 15.- bis 23.000 Tonnen pro jahr auf nur noch 13.492 Tonnen im Jahr 1892/93. Somit erwog man die Stillegung des Betriebs. Die letzte Schicht erfolgte am 30. September 1895. Eine entgültige Stilllegung erfolgte jedoch 1898. Anschließend werden die Übertageanlagen vollständig abgerissen.[5]
Ein Erneuter Abbau der Eisenerzvorkommen der Grube Hazrberz erfolgte ab 1917 von der Grube Silbewiese (Oberlahr) aus. Hierbei trieb man zunächst eine Suchstrecke auf der 280-Meter-Sohle der Grube Silberwiese (Oberlahr) unter die Grube Harzberg und traf dort wieder auf abbauwürdige Erzvorkommen. Der alte Schacht der Grube Harzberg wurde nicht mehr wieder aufgewältigt. Die Personen- und Erzförderung erfolgte durch den Silberwiesen-Schacht bei Oberlahr. Die Förderung in der Erzforkommen der Grube Harzberg erfolgte noch bis 1941, als die Grube Silberwiese (Oberlahr) stillgelegt wurde.

Die Grube Harzberg bei Burglahr nahm im Hinblick auf ihre Gesamtförderung von 394.000 Tonnen den vierten Rang auf dem "Horhauser Spateinstein-Gangzug" ein.


Die Fördereinrichtungen der Grube Harzberg

Zu Beginn der Bergbautätigkeit wird die Grube Harzberg im Stollenbetrieb geführt. Im Jahr 1871, nach dem Verkauf an die Firma Krupp, beginnt nach und nach der Tiefbau über einen Maschinenschacht. Hierzu wurde in QR-Kultur eine detaillierte Transkription der Beschriebung der Fördereinrichtung durch Albert Schäfer veröffentlicht. (Dokument hier).

Im bruchsteingemauerten Schachtgebäude befand sich die Fördermaschine sowie die Handscheidung der Erze. Zudem wurden zwei eiserne Röstöfen, vermutlich von anderen Gruben herbei geholt. Diese erwiesen sich jedoch als zu groß, wodurch der Kohleverbrauch unverhältnismäßig hoch war. Die Öfen wurden später ersetzt. [6]

1873 wurde bei der BaroperMaschinenbau-Gesellschaft eine "Zwillingsfördermaschine mit Vorgelege" erworben, die vorher bei der Grube Gute Hoffnung (Diez) im Einsatz war. Diese wurde auf Grube Harzberg nun zur Lasten- und Personenförderung eingesetzt.
Für die Wasserhaltung wird eine eigene Fördermaschine bei der Firma A. u. H. Öchelhäuser (Siegen) erworben.

Der Erztransport der Grube Harzberg

Zu Beginn der Grube Harzberg unter der Hüttengewerkschaft Remy & Consorten erfolgte der Erztransport mit Pferdefuhrwerken zu den umliegenden Hütten und nach Neuwied.
Nach der Übernahme durch die Firma Krupp sollten jedoch die Erze zur Sayner Hütte (Bendorf), zur Mühlhofener Hütte (Bendorf) sowie der Hermannshütte (Neuwied) gebracht werden. Vor allem der Höhenunterschied aus dem Wiedtal bei der Bruchermühle bis nach Hohrhausen von rund 230 Höhenmetern stellte eine Herausforderung für Pferdefuhrwerke dar. Zudem kam eine fehlende Brücke über die Wied, die bei stärkeren Regenfällen unpassierbar wurde.

Als Lösung dieses Problems überlegte man den Bau einer Drahtseilbahn "nach dem den Herren Bleichert und Otto in Stenditz bei Leipzig patentierten System". Diese war eine der ersten Drahtseilbahnenin der Rheinprovinz un Westfalen und die Nummer 5 aus der Produktion der Firma Bleichert.
Die Drahtseilbahn wird im Juli 1878 in Betrieb genommen und endete im Bereich des Hofguts Haus Bruch. Von hier aus erfolgte der Erztransport dann weiter mit Pferdefuhrwerken- Insgesamt betrug die Seilbahnlänge 2150 Meter.

Vom Bau einer Brücke über die Wied wird in der Chronik der Grube Harzberg erst im Jahr 1892/93 berichtet.[7]
Als 1884 die Schmalspurbahn vom Bahnhof Seifen zur Grube Louise (Bürdenbach) gebaut wurde, erhielt die Drahtseilbahn eine eigene Verladeanlage im Bereich des Hofguts Haus Bruch, wodurch die Pferdefuhrwerke ersetzt weden konnten.



Verfasser: Christoph Eul (Diskussion)

Literaturnachweis

  1. bgl. Schäfer, A. (2017): Die Grube Harzberg bei Burglahr. In: Heimatvereins des Kreises Altenkirchen [Hrsg.], Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen 2017. Altenkirchen:S. 252
  2. bgl. Schäfer, A. (2017): Die Grube Harzberg bei Burglahr. In: Heimatvereins des Kreises Altenkirchen [Hrsg.], Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen 2017. Altenkirchen:S. 250
  3. bgl. Schäfer, A. (2017): Die Grube Harzberg bei Burglahr. In: Heimatvereins des Kreises Altenkirchen [Hrsg.], Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen 2017. Altenkirchen:S. 252
  4. bgl. Schäfer, A. (2017): Die Grube Harzberg bei Burglahr. In: Heimatvereins des Kreises Altenkirchen [Hrsg.], Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen 2017. Altenkirchen:S. 253
  5. bgl. Schäfer, A. (2017): Die Grube Harzberg bei Burglahr. In: Heimatvereins des Kreises Altenkirchen [Hrsg.], Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen 2017. Altenkirchen:S. 256
  6. bgl. Schäfer, A. (2017): Die Grube Harzberg bei Burglahr. In: Heimatvereins des Kreises Altenkirchen [Hrsg.], Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen 2017. Altenkirchen:S. 252
  7. bgl. Schäfer, A. (2017): Die Grube Harzberg bei Burglahr. In: Heimatvereins des Kreises Altenkirchen [Hrsg.], Heimatjahrbuch des Kreises Altenkirchen 2017. Altenkirchen:S. 253f