Hexeneiche (bei Elkenroth)

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Hexeneiche
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Steckbrief
Schutzstatus: Naturdenkmal
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In Elkenroth gab es vor langer Zeit ein Haus, das den Namen „Fluchs“ trug. Darin lebte eine Frau, die jedoch keine Ruhe fand, denn in dem Haus wohnte auch ein Dämon – eine Hexe. Manchmal tagsüber, vor allem aber in der Nacht, trieb diese ihr Unwesen und gab furchterregende Stimmen von sich und redete in unverständlichen Lauten. Die Hexe rumorte im ganzen Haus umher und ließ das Gebäude ächzen und stöhnen. Die alleine lebende Frau konnte und wollte nicht mehr im Haus bleiben. Da auch Gebete nicht halfen, begab sie sich auf eine Wallfahrt zum Kloster Abtei Marienstatt. Hier erzählte sie einem Pater von der Hexe in ihrem Haus und bat ihn, den bösen Geist daraus zu vertreiben.

Eines Tages erschien dieser vor dem Haus der Frau und besprengte es mit Weihwasser. Dabei sprach er die Worte, die seit alters her zur Vertreibung böser Geister verwendet wurden. Mit Schreien, Gepolter und Brausen fuhr der Dämon aus dem Haus. Der Mönch trieb den Geist auf die „Hoh“ zu und sprach dabei zur Frau: „Wenn du den Bösen sehen willst, so gehe hinter mir drein und schaue mir genau über die linke Schulter. Dann kannst du ihn sehen.“ „Nein und nochmal nein“, rief jedoch die Frau „Nie und nimmer will ich den Teufel sehen“.

Als der Dämon auf der „Hoh“ angekommen war, drehte er sich noch einmal um und schaute auf die Häuser von Elkenroth. Dabei flehte er den Mönch an, er möge ihn doch wieder zurück ins Dorf lassen. Diesen aber interessierte das Flehen des Dämons nicht und so verbannte er ihn in eine Eiche hinter der „Hoh“.
Von nun an jammerte die Hexe erst recht und bat den Mönch, ihr doch zu erlauben, in jedem Jahr nur einen einzigen Hahnenschritt auf Elkenroth zugehen zu dürfen, damit sie schließlich wieder das Haus besetzen könnte. Der Pater aber erlaubte nichts dergleichen. Und so blieb die Hexe für immer in der Eiche.


Quelle: Arndt, H. (1983): Die Hexeneiche bei Elkenroth. - Heimat-Jahrbuch des Kreises Altenkirchen, 16, S. 269.