Horhauser Gangzug

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Horhauser Gangzug
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Der Bergbau auf dem Horhauser Gangzug

Der Beginn des Bergbaus im Raum Horhausen ist mindestens bis ins frühe Mittelalter zurück zu verfolgen. Man gewann zunächst die an der Oberfläche anstehenden Brauneisensteingänge. Davon zeugen zahllose kleine Tagebaue und Schürfgruben.

Die Verhüttung des Brauneisensteins erfolgte an Ort und Stelle in so genannten Rennöfen, worauf Schlackenfunde und zahlreiche Kohlenmeilerplätze hindeuten. Später wurden die Erze in den nahe gelegenen Talhütten (z. B. "Alte Hütte“ bei Borscheid,„Neue Hütte“ bei Pleckhausen u.a.) verarbeitet. Man erschloss die Erzvorkommen nun verstärkt mittels Stollen.

Etwa ab der Mitte des 19. Jahrhunderts – zu dieser Zeit erwarb der Essener Industrielle Alfred Krupp einen Großteil der Bergwerke – ermöglichte die Einführung der Dampfmaschine dann den Übergang zum industriellen Tiefbau. Dabei wurden oftmals kleinere, ältere Bergwerke zusammengelegt (konsolidiert).
Die Verhüttung der Erze erfolgte nun überwiegend in den Krupp´schen Hütten in Sayn bzw. Mülhofen sowie ab dem Ende des 19. Jahrhunderts in Essenund Rheinhausen im Ruhrgebiet.

Das 20. Jahrhundert brachte nach einer kurzen Blütezeit mit der Weltwirtschaftskrise, zunehmend hohen Produktionskosten und veränderten Anforderungen der Hüttenwerke an die Qualität der Erze den Niedergang des Bergbaus. Trotz technischer Verbesserungen und der Konzentration von Betrieben war man nicht mehr konkurrenzfähig.

1965 endete mit der Stilllegung der Willrother Grube „Georg“ der Bergbau im Horhauser Revier und im gesamten Siegerland-Wied-Distrikt. Geblieben ist das 56 Meter hohe Fördergerüst über dem Schacht 2 als Wahrzeichen des einst so bedeutenden Eisenerzbergbaus.

Autor: Roger Lang