Kirchen

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Unternehmervilla in Kirchen (Foto: mantomedia)
Grubenlok der Firma Jung-Jungenthal am Heimatmuseum in Kirchen (Foto: mantomedia)
Das Heimatmuseum in Kirchen (Foto: mantomedia)

Die heute ca. 8.500 Einwohner zählende Stadt Kirchen kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Der Name leitet sich vermutlich von einer Holzkirche ab, die die Grafen von Freusburg bereits im Jahr 914 n.Chr. im Bereich der heutigen evangelischen Kirche errichten ließen.
Diese war als Gegenpol zum Druidenstein zu sehen,mit dem noch immer der heidnische Glaube verknüpft war. Die Siedlung an der Freusburg besaß aufgrund ihrer Steillage nur begrenzte Wachstumsmöglichkeiten und konnte den Bevölkerungszuwachs schon bald nicht mehr aufnehmen. Zudem war der Bau größerer Gebäude nicht möglich. Unter dem Namen Kirch-Freusburg wurde somit eine neue Siedlung an der Holzkirche auf den Anhöhen des wichtigen Wegekreuzes zwischen dem Siegtal und dem Asdorftal gegründet.Später wurde hieraus die Gemeinde Kirchen.

Im 18. Jahrhundert entwickelte sich Kirchen zum Industriestandort. Ende des 18. Jahrhunderts siedelten sich in den Tallagen verschiedene größere industrielle Betriebe an, z.B. ein Walzwerk in Wehbach.

Die Wohnsiedlungen blieben jedoch weiter ausschließlich auf den Anhöhen. Ein Auslöser für den industriellen Wandel war der Bau der Eisenbahnlinie von Betzdorf nach Siegen. Kirchen wurde hierdurch zu einem wichtigen Umschlagplatz für Eisenerze und Erzeugnisse der Stahlindustrie. Im Gegenzug wurde die Lieferung von Kohle für die Walzwerke und Lebensmitteln für die Bevölkerung bedeutend.
Im Jahr 1888 wurde die Eisenbahnstrecke Kirchen-Freudenberg fertiggestellt, wodurch die Funktion als Verkehrsknotenpunkt deutlich ausgebaut wurde.

Eine besondere Bedeutung bekam die Lokomotivfabrik Arnold Jung im Kirchener Jungenthal, die unter Anderem auch Grubenloks baute. Heute ist das Unternehmen führend im Wannenbau und im Bau gepanzerter Fahrzeuge.

Kirchen erfüllt heute eine bedeutende Versorgungsfunktion und ist mit dem St. Elisabeth-Krankenhaus ein wichtiger Gesundheitsstandort für die Region.

Am 6. November 2004 wurde die Ortsgemeinde Kirchen schließlich zur „Stadt“ ernannt.

Seit 2003 lädt das Heimatmuseum des Kirchener Heimatvereins in der Wiesenstraße zu einem Ausflug in die Stadt- und Industriegeschichte ein. Bemerkenswert sind hier die originalen Grubenlokomotiven im Museumsgarten.

Verfasser: Christoph Eul (Diskussion) 16:21, 21. Okt. 2014 (CEST)

Literaturverzeichnis