Lehrmaterial: Die heilige Barbara

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Vorbemerkungen

Um das Leben der hl. Barbara ranken sich zahlreiche Legenden. Einheitlich sind in allen Texten ist ihre Glaubensstärke und das Vertrauen auf Gott dargestellt.
Ein Bezug zum Dasein der Bergleute wird dadurch hergestellt, dass alle Texte davon berichten, sie habe sich entweder bei Bergleuten unter Tage vor dem erzürnten Vater verstecken müssen oder, der Vater habe sie in einem Turm eingesperrt, weil sie sich taufen ließ. So wie St. Barbara ihr bedrängtes Dasein in der Enge des Turmes verbringen musste, so auch der Bergmann unter Tage.
Das fast einheitliche Element aller Barbara-Darstellungen ist daher der Turm mit drei Fenstern (= Symbol der hl. Dreifaltigkeit). Barbara wird auch mit den Attributen Schwert und Krone abgebildet als Zeichen des Sieges über das Martyrium.

Didaktische Hinweise

Anmerkungen zu bekanntesten Versionen der Barbaralegende und Merkmalen der Barbara-Darstellungen:

Nach der Legende lebte Barbara im 3. oder frühen 4. Jahrhundert zur Zeit der Christenverfolgung in Nikomedien (Türkei) als Tochter eines reichen Heiden namens Dioskur. Als seine Tochter Barbara sich dem Christentum zuwandte, versuchte der Vater zunächst mit Güte, sie von der neuen Lehre abzubringen. Als alles nichts nützte, entschied der Richter Maritanus, Barbara zu enthaupten.
Barbara floh und gelangte auf ihrer Flucht zu einem Bergwerk. Die Haspelknechte ließen sie zu ihrem Schutz mit einem Förderkorb in einen tiefen Schacht zu den dort arbeitenden Bergleuten.
Es wird in anderen Fassungen der Legende auch erzählt, dass Barbara sich in einem Turm versteckt hätte. Daher ihre häufige Abbildung mit dem dreifenstrigen Turm in Bezug zu ihrem Glauben an die göttliche Dreifaltigkeit. Als Barbara sich zurück sehnte nach dem Tageslicht, wurde sie gefangen und von ihrem Vater eigenhändig mit dem Schwert getötet. Kurze Zeit nach dieser Untat wurde er vom Blitz erschlagen.
Vor ihrem Tod soll die Märtyrerin zu Christus gebetet haben, alle diejenigen, die in seinem Namen leben, nicht ohne die heiligen Sakramente sterben zu lassen. Das ist der Grund, warum die Heilige so oft mit Kelch und Hostie dargestellt ist.
Zum Schutzpatron der Bergleute wurde Barbara wohl deshalb gewählt, weil der Stand der Bergleute mit großen Gefahren für das Leben verbunden ist und demnach gerade die Bergleute zu denen zählen, für welche sie in ihrer Todesstunde gebetet hat.
Barbara-Statuen finden sich auf der Grube Bindweide im Ausstellungsraum, auf der Sohle des Tiefen Stollens und im Asthma-Therapieraum. In der St. Barbara-Kirche in Steinebach und in der Kath. Pfarrkirche ist die Heiligenfigur auch zu finden.

Methodische Hinweise

Der Legendentext kann in unterschiedlichen Fassungen von Schülern selbst recherchiert werden. (Sammlungen von Heiligenlegenden benutzen; Internet)

Materialien

Die folgend aufgeführten Materialien können einzeln abgespeichert und im Unterricht verwendet werden. Alternativ kann die Gesamtmappe "Die heilige Barbara" im PDF Format heruntergeladen werden.


AM 10.1 Barbara-Statue im Tiefen-Stollen der Grube Bindweide

Die Bergleute drückten ihre Verehrung der hl. Barbara häufig durch den Schmuck mit schönen Mineralien aus.


AM 10.2 Barbarafenster in der Kath. Pfarrkirche Gebhardshain

Das Material enthält eine Impression des Barbarafensters aus der katholischen Pfarrkirche Gebhardshain.


Am 10.3 Fahne des Bindweider Knappenvereins von 1810

Bei offiziellen Anlässen zeigten die Bergleute ihre Verehrung der hl. Barbara durch Mitführen der Fahne.


AM 10.4 Barbarafeier am 4. Dezember eines Jahres

Traditionell findet am Barbaratag in Steinebach eine Barbarafeier statt. Beispielhaft ist der Zeitungsbericht von 2014 aufgeführt.