Schimmerich (Friedewald): Unterschied zwischen den Versionen

Aus QR-KULTUR
Wechseln zu: Navigation, Suche
 
Zeile 38: Zeile 38:
  
 
[[Kategorie:Geotope im GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus]]
 
[[Kategorie:Geotope im GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus]]
[[Kategorie:Basaltabbau im Westerwald]]
+
[[Kategorie:Basalt im Westerwald]]
 
[[Kategorie:Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf]]
 
[[Kategorie:Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf]]

Aktuelle Version vom 18. Januar 2021, 20:38 Uhr

Basaltabbau Schimmerich
Die Karte wird geladen …
Steckbrief
Schutzstatus: Naturschutzgebiet
QR-Shortlink: www.qltr.de/dswf20

Vom Basaltabbau zum Biotop

Wo einst die lärmende Geschäftigkeit des Basaltabbaus herrschte, findet sich heute eine Naturoase: Der Steinbruch im heutigen Naturschutzgebiet „Schimmerich“ wurde bereits im Jahr 1898 genutzt. Ab 1913 wurde das Basaltvorkommen von der örtlichen Firma Blecker & Eckhardt sowohl von der Derschener als auch der Friedewälder Seite aus bearbeitet.
Die Weltwirtschaftskrise brachte dann das vorläufige Ende des Abbaus, obwohl der Basalt hier von hervorragender Qualität war. Danach ruhte der Basaltabbau auf der Derschener Seite fast 30 Jahre lang.

Mitte der 1950er Jahre ließ der Unternehmer Robert Weid in einem neuen Bruch die Arbeit wieder aufnehmen und hauptsächlich Wasserbausteine für Deiche in den Niederlanden brechen.
1960 endete der Abbau dort, erwachte auf der Friedewälder Seite durch die Firma Brandt aber wieder zu neuem Leben. Der Betrieb wurde später von den Eiserfelder Steinwerken übernommen und bis 1974 weitergeführt. Es wurden täglich etwa 500 Tonnen Basalt gefördert und mit zwei großen Muldenkippern zum Brechwerk an der Straße von Friedewald nach Daaden gebracht. Dort wurde das Haufwerk zu Schotter gebrochen, verladen und dann im Wesentlichen für den Straßenbau verwendet.
1980 wurden die Brecheranlagen gesprengt. Gebäudereste bzw. Fundamente der Anlage sind auf dem heutigen Gelände der Fa. Mudersbach noch zu sehen.

Nach dem Ende des Abbaus sollte der Steinbruch vom Betreiber komplett renaturiert werden. Die Steilwand des Tagebaurestlochs konnte aber wegen des Grenzverlaufs zwischen Derschen und Friedewald nicht abgeschrägt werden. So blieb sie erhalten und es bildete sich mit der Zeit ein kleiner See, der rasch zum Refugium seltener Amphibienarten und zahlreicher anderer Fauna und Flora wurde. So sind hier Geburtshelferkröte und Gelbbauchunke zuhause.

Mit Rechtsverordnung vom 08.12.1980 wurde das Areal um den ehemalige Steinbruch zum Naturschutzgebiet mit der Bezeichnung „Schimmerich“ bestimmt. Es umfasst mehr als 24 Hektar.

Quelle: Thorsten Stahl (2010): Das Daadener Land – wie es früher einmal war.


Verfasser: Christoph Eul (Diskussion) 16:19, 21. Okt. 2014 (CEST)

Literaturverzeichnis