Schloss Westerburg (Westerburg): Unterschied zwischen den Versionen

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Siedlungsspuren aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. geben Hinweise darauf, dass das Westerburger Land schon früh besiedelt war. Westerburg selbst wurde erst 1209 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Siegfried III. wurde hier „von Runkel und Westerburg“ genannt. Sein Sohn Siegfried IV. residierte später auf der Westerburg, sein zweiter Sohn Dietrich I. von Runkel hingegen auf der Burg Runkel an der Lahn. Erbstreitigkeiten um 1250 führten schließlich zur Abspaltung Westerburgs von Runkel.<br>
 
Siedlungsspuren aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. geben Hinweise darauf, dass das Westerburger Land schon früh besiedelt war. Westerburg selbst wurde erst 1209 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Siegfried III. wurde hier „von Runkel und Westerburg“ genannt. Sein Sohn Siegfried IV. residierte später auf der Westerburg, sein zweiter Sohn Dietrich I. von Runkel hingegen auf der Burg Runkel an der Lahn. Erbstreitigkeiten um 1250 führten schließlich zur Abspaltung Westerburgs von Runkel.<br>
 
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1292 verlieh König Adolf von Nassau Westerburg die Stadtrechte. 1303 ließ er zudem ein Stadt- und Schöffengericht errichten. Zu dieser Zeit begann der Bau einer Stadtmauer um die Oberstadt. Die Unterstadt wurde nicht befestigt. Die Burg war hingegen mit Mauer und Bergfried doppelt gesichert. Es entstanden Burgmannenhäuser und herrschaftliche Wirtschaftshöfe. Nach einer Vereinigung mit der Grafschaft Leiningen-Dachsburg verlegten 1481 die Grafen zu Leiningen-Westerburg ihren Sitz nach Leiningen in der Pfalz. Ab 1557 war Westerburg dann Familiensitz der Nebenlinie Leiningen-Westerburg. Wegen der abgeschiedenen Lage fern von Handelsrouten konnte sich die Stadt nicht weiterentwickelen und fiel schließlich zum „Flecken“ zurück.<br>
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1292 verlieh König Adolf von Nassau Westerburg die Stadtrechte. 1303 ließ er zudem ein Stadt- und Schöffengericht errichten. Zu dieser Zeit begann der Bau einer Stadtmauer um die Oberstadt. Die Unterstadt wurde nicht befestigt. Die Burg war hingegen mit Mauer und Bergfried doppelt gesichert. Es entstanden Burgmannenhäuser und herrschaftliche Wirtschaftshöfe. Nach einer Vereinigung mit der Grafschaft Leiningen-Dachsburg verlegten 1481 die Grafen zu Leiningen-Westerburg ihren Sitz nach Leiningen in der Pfalz. Ab 1557 war Westerburg dann Familiensitz der Nebenlinie Leiningen-Westerburg. Wegen der abgeschiedenen Lage fern von Handelsrouten konnte sich die Stadt nicht weiterentwickeln und fiel schließlich zum „Flecken“ zurück.<br>
 
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===Das Schloss Westerburg===
 
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Version vom 18. Februar 2022, 16:17 Uhr

Schloss Westerburg (Westerburg)
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Das Schloss in Westerburg

Siedlungsspuren aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. geben Hinweise darauf, dass das Westerburger Land schon früh besiedelt war. Westerburg selbst wurde erst 1209 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Siegfried III. wurde hier „von Runkel und Westerburg“ genannt. Sein Sohn Siegfried IV. residierte später auf der Westerburg, sein zweiter Sohn Dietrich I. von Runkel hingegen auf der Burg Runkel an der Lahn. Erbstreitigkeiten um 1250 führten schließlich zur Abspaltung Westerburgs von Runkel.

1292 verlieh König Adolf von Nassau Westerburg die Stadtrechte. 1303 ließ er zudem ein Stadt- und Schöffengericht errichten. Zu dieser Zeit begann der Bau einer Stadtmauer um die Oberstadt. Die Unterstadt wurde nicht befestigt. Die Burg war hingegen mit Mauer und Bergfried doppelt gesichert. Es entstanden Burgmannenhäuser und herrschaftliche Wirtschaftshöfe. Nach einer Vereinigung mit der Grafschaft Leiningen-Dachsburg verlegten 1481 die Grafen zu Leiningen-Westerburg ihren Sitz nach Leiningen in der Pfalz. Ab 1557 war Westerburg dann Familiensitz der Nebenlinie Leiningen-Westerburg. Wegen der abgeschiedenen Lage fern von Handelsrouten konnte sich die Stadt nicht weiterentwickeln und fiel schließlich zum „Flecken“ zurück.

Das Schloss Westerburg

Das heutige Schloss weist noch große Teile der mittelalterlichen Burg auf. Im Laufe der Jahrhunderte wurden immer wieder Umbauten nach den Ansprüchen der jeweiligen Herrschaftsfamilien vorgenommen. Ein umfassender Neubau, wie beispielsweise beim Schloss Molsberg, fand hingegen nicht statt, so dass der Schlossbau bis heute viele verschiedene Baustile beinhaltet.

Die Stadt Westerburg

Verheerende Brände im 19. Jahrhundert vernichteten große Teile der historischen Bausubstanz der Stadt. Eine moderne Neuplanung mit zwei parallelen Hauptstraßen ab 1819 führte zu großen Diskussionen in der Einwohnerschaft. Schließlich konnten nicht alle Neukonzeptionen umgesetzt werden. Neben dem neuen Verlauf der heutigen Wilhelmstraße und Langgasse konnte aber der Verzicht auf Stroh als Dacheindeckung aus Brandschutzgründen von den Planern durchgesetzt werden.

Fotos Schloss Westerburg


Verfasser: Christoph Eul

Literaturverzeichnis