Steinebach an der Sieg

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Steinebach an der Sieg befindet sich im Westerwald in der Verbandsgemeinde Gebahrdshain.
Die Ortsgemeinde ist stark vom Bergbau geprägt. Die Grube Bindweide, deren gesamte Tagesanlagen sich bis 1913 in der Ortslage befanden, zählte zu den größten Bergwerken des Siegerländer Erzbergbaus.
Heute ist das Besucherbergwerk Grube Bindweide eine beliebte Touristenattraktion, deren Besucherzenrtum sich in der Bindweider Straße in Steinebach an der Sieg befindet.

In mehreren Berichten der Bergleute wird das Dorf Steinebach an der Sieg zu Zeiten des Bergbaus wie folgt beschrieben:

Das Bergwerksdorf Steinebach

Um das Jahr 1900 bietet das 626 Einwohner zählende Bergwerksdorf Steinebach ein Bild pulsierenden Lebens. Die Siedlung gliedert sich um die im Mittelpunkt liegende große Halde mit den Röstöfen und der Verladeanlage der Schmalspurbahn Elbbachtalbahn. Pferde ziehen Züge von Förderwagen mit dem Erz aus dem Tiefen Bindweider Stollen. Auch ein Platz für die Lagerung und Herrichtung der Grubenhölzer findet sich in Steinebach. In einem Kruppschen Konsum können Dinge des täglichen Bedarfs gekauft werden.[1]

Auch in den Tagebüchern von Paul Fink findet sich eine Beschreibung von Steinebach:
„Von früh auf spielte ich viel auf der Kruppschen Halde. Da gab es viel zu sehen. Die Grubenwagen, mit Erz beladen, von Pferden gezogen, kamen in langen Reihen an unserem Haus vorbei. Direkt unterhalb der Wohnung wurden die Wagen gewogen. Das konnte ich immer vom Fenster aus sehen, Steiger Stahlschmidt hatte die Leitung der Waage. In seinem kleinen Stübchen bin ich auch oft gewesen, habe die große Waage probiert, die Nummern der Wagen sortiert.
Besonders gegen Abend sahen die vielen Lämpchen an den Wagen malerisch aus. Bei Schneetreiben mußte gekehrt werden, sonst blieben sie stecken.
In meiner frühesten Jugend hatte man auf der Grube nur Öllampen, später wurden sie durch elektrische Lampen ersetzt, die Bergleute erhielten Kabidlampen…“[2]

Literaturverzeichnis

  1. vgl. Koch, G. (1990): Glanz aus der Tiefe. Gudrun Koch:Siegen, S. 24
  2. vgl. Koch, G. (1990): Glanz aus der Tiefe. Gudrun Koch:Siegen, S. 31