Transport im Nistertal (Nistertal)

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Transport im Nistertal (Nistertal)
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Als die Eisenbahn kam

Im 19. Jahrhundert waren die Rohstoffe des Westerwaldes in den Fokus der Industrie gerückt. Die Erfindung der Eisenbahn ermöglichte nun den Transport großer Gütermengen. Der Bau der Eisenbahnlinie von Deutz über Betzdorf bis nach Gießen im Jahr 1861 brachte einen Aufschwung für die Region.

Nach langer Planungsphase wurde 1883 auch eine Eisenbahnlinie von Au an der Sieg über Altenkirchen bis nach Limburg verwirklicht. Hier bei Büdingen musste dazu eine Brücke über die Nister errichtet werden. Die Steine für den Bau wurden mit Pferdefuhrwerken aus den umliegenden Steinbrüchen herantransportiert. Der Sand für den Mörtel kam aus der Gegend um Selters. Mit einer Feldbahn wurden die Erdmassen aus den Geländeeinschnitten für den Bau der Bahntrasse herangebracht und zu einem Bahndamm aufgeschüttet. Am 25. Juli 1885 feierte man die Fertigstellung der Nisterbrücke mit einem großen Fest.

Zu dieser Zeit wurde die Basaltkuppe des Stöffels von mehreren Betrieben abgebaut. Dafür wurden insgesamt drei Verladeeinrichtungen an der neuen Normalspurbahn errichtet. Der Basalt aus den Steinbrüchen wurde mit Schmalspurbahnen zu den Umladestationen transportiert.

1911 wurde eine Nebenstrecke über Erbach bis nach Bad Marienberg mit dem dortigen Basaltabbau und dem Sitz des Landratamtes eingerichtet. In der Folge wurde der Bahnhof Erbach zu einem wichtigen Güterumschlagplatz. Teilweise wurden hier über 160.000 Tonnen (überwiegend Basaltschotter) im Jahr abtransportiert.

Diese Nebenbahn blieb bis 1971 in Betrieb. An dieser Stelle erkennt man noch heute den Aufwand, der für den Eisenbahnbau betrieben wurde. Die engen Täler und die Anstiege auf die Höhen erforderten technische Meisterleistungen. Hier im tiefen Geländeeinschnitt verlief einst die Anbindung nach Bad Marienberg. Oberhalb fährt noch heute die Eisenbahn durch das Nistertal.