Waldbreitbacher Gangzug: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 5. Februar 2020, 00:11 Uhr

Die Erzlagerstätten im Westerwald finden sich zu einem großen Teil entlang der Siegener Hauptüberschiebung. Diese setzt bei Leutesdorf am Rhein an und verläuft über den Raum Willroth bis nach Siegen. Die einzelnen Lagerstätten wurden verschiedenen Bezirken zugeordnet.
Die Vorkommen im mittleren Wiedtal gehören zum so genannten Waldbreitbacher Gangzug. Die Erze treten in Gängen auf, das sind mineralgefüllte Spalten im Gestein. Sie enthalten als Erzminerale im Wesentlichen Siderit (Eisenkarbonat, Spateisenstein) und Limonit (Brauneisenstein). Begleitet werden diese meist von Quarz als so genannte Gangart.

Der Waldbreitbacher Gangzug zieht sich über ca. 6 Kilometer in südwestlicher Richtung von Lache und Hochscheid über Waldbreitbach, Over und Hausen bis an den Malbergskopf (Hausen). Dieser Gangzug besteht aus einem System von miteinander verbundenen Erzgängen, in denen meist kurze Braun- und Spateisensteinvorkommen mit stellenweise eingesprengtem Kupfererz verlaufen.

Als bedeutende Vorkommen wurden in den Bergrevierbeschreibungen nur die Erzgänge der Bergwerke Katzenschleife, Lück, Goldgrube und St.Barbara bezeichnet.

Die Gänge des Waldbreitbacher Gangzugs

Der Hauptgang beginnt am linken Wiedufer im Bereich des Bergwerks Vereinigte Clarenberg (heute zwischen Neuwieder Straße und Deutschherrenstraße). Im Einzelfeld Friederike besaß dieser eine Mächtigkeit von ca. 2 Metern. Im weiteren Verlauf nach Norden nimmt die Mächtigkeit auf bis zu 5 Meter zu.
Im Grubenfeld Clarenberg zeigte sich der Spateisensteingang in einer Mächtigkeit von 1,3 bis 2 m Breite, ist hier jedoch von Quarzschnüren durchzogen. Östlich des Heinrichssegener Schachtes (Bereich Oberdorfstraße) verlor sich dieser dann ganz.

Am rechten Wiedufer ziehen sich die Vorkommen in Richtung Over. Der Abbau erfolgte hier in der Grube Katzenschleife, in dem mehrere Stollen oberhalb der Wied in den Hang getrieben wurden. Später wurde ein nur wenige Sohlen umfassender Tiefbau über einen Schacht auch unter das Wiedniveau vorgetrieben.

Die südliche Fortsetzung des Waldbreitbacher Gangzuges bilden die bis zu 12 m mächtigen Spateisensteingänge der Grube Lück. Diese wurden mit drei Stollen aufgeschlossen, die sich zwischen Over und der Westerwaldklinik befanden. Der quarzige Spateisenstein enthielt zudem vielfach Kupferkies. Die weitere Fortführung des Waldbreitbacher Gangzuges stellt sich in den Vorkommen der Gruben St. Barbara und Goldgrube bei Hausen dar. Der Abbau erfolgte hier ebenfalls teilweise im Tiefbau.

Literaturverzeichnis



Verfasser: Christoph Eul Roger Lang