Grube Petersbach (Eichelhardt): Unterschied zwischen den Versionen

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Bis zu ihrer Stilllegung im Jahr 1937 ging somit im Ort Eichelhardt weit über 260 Jahre lang Bergbau um.<br>
 
Bis zu ihrer Stilllegung im Jahr 1937 ging somit im Ort Eichelhardt weit über 260 Jahre lang Bergbau um.<br>
  
===Die frühe Bergbauphase im 18. Jahrhundert===
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===Die frühe Bergbauphase===
 
Die Anfänge der Grube Petersbach waren nicht an den heute noch teilweise erhaltenen Tagesanlagen im Ort Eichelhardt, sondern gut einen Kilometer weiter östlich im Tal der Wolfswiese. Heute befindet sich in diesem Bereich eine Kartbahn.<br>
 
Die Anfänge der Grube Petersbach waren nicht an den heute noch teilweise erhaltenen Tagesanlagen im Ort Eichelhardt, sondern gut einen Kilometer weiter östlich im Tal der Wolfswiese. Heute befindet sich in diesem Bereich eine Kartbahn.<br>
 
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Nahe der Wolfswiese wurde bereits im 18. Jahrhundert ein Schacht niedergebracht und eine erste Sohle angesetzt. Vom Tal war vermutlich bereits im 17. Jahrhundert ein Stollen begonnen worden, der nun bis zur neuen Solhe vorgetrieben wurde. Die anlage erhielt später zur Förderung ein Kesselhaus mit Dampflokomobile und einen Förderkorb mit für einen Lorenwagen.
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Eine erste schriftliche Nachricht stammt aus dem Jahr 1674. Hierin wurde das Bergwerk als uraltes "Gebäu" bezeichnet, was auf einen wesentlich früheren Bergbau hinweist. Im 17. Jahrhundert wurden überwiegend Bleierze abgebaut. In den oberen Teufen kamen Kupfererze hinzu. Der Abbau vom anstehenden Brauneisenstein schien jedoch kaum eine Bedeutung zu haben.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=Langenbach, N.|Jahr=2002|Titel=[[Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument)]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Roth|Verlag=N. Langenbach|Seiten=3}}</ref><br>
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Nahe der Wolfswiese wurde bereits im 18. Jahrhundert ein Schacht niedergebracht und eine erste Sohle angesetzt. Vom Tal war vermutlich bereits im 17. Jahrhundert ein Stollen begonnen worden, der nun bis zur neuen Solhe vorgetrieben wurde. Die Anlage erhielt später zur Förderung ein Kesselhaus mit Dampflokomobile und einen Förderkorb für einen Lorenwagen.
 
<ref>{{Zitat|vor=|Autor=Heuzeroth,G.|Jahr=1969|Titel=[[Unter den Halden ruht die Vergangenheit (Dokument)]]|Buchautor=Heimatverein des Kreises Altenkirchen e.V.|Buchtitel=Heimatjahrbücher des Kreises Altenkirchen (Westerwald)|Erscheinungsort=Altenkirchen|Verlag=Dieckmann|Seiten=96}}</ref><br>
 
<ref>{{Zitat|vor=|Autor=Heuzeroth,G.|Jahr=1969|Titel=[[Unter den Halden ruht die Vergangenheit (Dokument)]]|Buchautor=Heimatverein des Kreises Altenkirchen e.V.|Buchtitel=Heimatjahrbücher des Kreises Altenkirchen (Westerwald)|Erscheinungsort=Altenkirchen|Verlag=Dieckmann|Seiten=96}}</ref><br>
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Ende des 18.
 
Ende des 18.

Version vom 21. Dezember 2021, 23:23 Uhr

Grube Petersbach
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Nationalen GEOPARK Westerwald-Lahn-Taunus
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Steckbrief
Erste Verleihung: 1674
Schachtteufe: 1.025 Meter
Minerale: Blei, Kupfer, Spateisenstein, Zink
Belegschaft: bis 530 Mann
Gesamtförderung: über 2,36 mio. to
Stilllegung: 1937
direkter QR-Code: www.qltr.de/qrka0032

Die Grube Petersbach war die ergiebigste und bekannteste Erzgrube im Amt Altenkirchen. Sie wurde bereits 1674 als „Grube Petersbach samt Beilehn“ auf Bleierze verliehen.[1] Der Bergbau ging hier jedoch vermutlich bereits früher um. Bis zu ihrer Stilllegung im Jahr 1937 ging somit im Ort Eichelhardt weit über 260 Jahre lang Bergbau um.

Die frühe Bergbauphase

Die Anfänge der Grube Petersbach waren nicht an den heute noch teilweise erhaltenen Tagesanlagen im Ort Eichelhardt, sondern gut einen Kilometer weiter östlich im Tal der Wolfswiese. Heute befindet sich in diesem Bereich eine Kartbahn.

Eine erste schriftliche Nachricht stammt aus dem Jahr 1674. Hierin wurde das Bergwerk als uraltes "Gebäu" bezeichnet, was auf einen wesentlich früheren Bergbau hinweist. Im 17. Jahrhundert wurden überwiegend Bleierze abgebaut. In den oberen Teufen kamen Kupfererze hinzu. Der Abbau vom anstehenden Brauneisenstein schien jedoch kaum eine Bedeutung zu haben.[2]

Nahe der Wolfswiese wurde bereits im 18. Jahrhundert ein Schacht niedergebracht und eine erste Sohle angesetzt. Vom Tal war vermutlich bereits im 17. Jahrhundert ein Stollen begonnen worden, der nun bis zur neuen Solhe vorgetrieben wurde. Die Anlage erhielt später zur Förderung ein Kesselhaus mit Dampflokomobile und einen Förderkorb für einen Lorenwagen. [3]


Ende des 18. Jahrhunderts wurden hier überwiegend Blei- und Kupfererze gewonnen, ehe man im frühen 19. Jahrhundert vermehrt auch den begehrten „Stahlstein“, einen manganhaltigen Spat- und Brauneisenstein förderte.

1864 wurde der alte Tiefbauschacht abgeteuft und man gewann Spateisenstein, der u.a. der Heinrichshütte in Hamm an der Sieg als Rohstoff für die Spiegeleisenerzeugung diente.

Ein verringerter Bedarf an diesem Spezialroheisen, hohe Transportkosten und ungünstige Gebirgsverhältnisse führten 1890 zur Stilllegung der Grube.

Im Jahr 1901 wurde die Grube wiedereröffnet und ein neuer Maschinenschacht niedergebracht. Die Förderung stieg in den Folgejahren beträchtlich.

Die tiefste Sohle des Bergwerks bei 1.025 m traf jedoch keine abbauwürdigen Vorkommen mehr an, so dass man den Betrieb endgültig einstellte. Bis dahin wurden insgesamt etwa 2,8 Millionen Tonnen Eisenerz gefördert.


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Verfasser: Christoph Eul und Roger Lang

  1. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 3
  2. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 3
  3. Heuzeroth,G. (1969): Unter den Halden ruht die Vergangenheit (Dokument). In: Heimatverein des Kreises Altenkirchen e.V., Heimatjahrbücher des Kreises Altenkirchen (Westerwald). Dieckmann, S. 96
  4. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach
  5. Heuzeroth,G. (1969): Unter den Halden ruht die Vergangenheit (Dokument). In: Heimatverein des Kreises Altenkirchen e.V., Heimatjahrbücher des Kreises Altenkirchen (Westerwald). Dieckmann