Grube Petersbach (Eichelhardt): Unterschied zwischen den Versionen

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Zudem fehlte es an Eisenhütten im näheren Umfeld, die die geförderten Erze abnehmen könnten. Dies bedeutete zunächst hohe Transportkosten, die die Gewinne deutlich schmälerten. In den Folgejahren konnte sich der Bergbau entwickeln, erreichte aber keine größere wirtschaftliche Bedeutung. <br>
 
Zudem fehlte es an Eisenhütten im näheren Umfeld, die die geförderten Erze abnehmen könnten. Dies bedeutete zunächst hohe Transportkosten, die die Gewinne deutlich schmälerten. In den Folgejahren konnte sich der Bergbau entwickeln, erreichte aber keine größere wirtschaftliche Bedeutung. <br>
 
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Neben der Entfernung zu den bestehenden Hütten waren auch die Landesgrenzen oft ein Hinderniss. 1798 übernahmen die Kaufleute Johann Jakob Büsgen und Johann Heinrich Bender Gewerkschaftsanteile der Grube Petersbach. Diese mussten zunächst ein Gesuch an den Landesherren richten, um den Spateisenstein an die Hütte bei Hamm (Sieg) zu liefern, die in einem benachbarten Teritorium lag.<br>  
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Neben der Entfernung zu den bestehenden Hütten waren auch die Landesgrenzen oft ein Hinderniss. 1798 übernahmen die Kaufleute Johann Jakob Büsgen und Johann Heinrich Bender Gewerkschaftsanteile der Grube Petersbach. Diese mussten zunächst ein Gesuch an den Landesherren richten, um den Spateisenstein an die Hütte bei Hamm (Sieg) zu liefern, die in einem benachbarten Teritorium lag.<ref>{{Zitat|vor=|Autor=Langenbach, N.|Jahr=2002|Titel=[[Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument)]]|Buchautor=|Buchtitel=|Erscheinungsort=Roth|Verlag=N. Langenbach|Seiten=6}}</ref><br>
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In den Folgejahren wechselten die Gewerken auf Grube Petersbach verschiedentlich. Der aufwendige Transport und die Landesgrenzen blieben jedoch auch weiter bestehen. Der Bergbau wurde noch bis 1811 weiter betrieben und kam dann jedoch zum erliegen.
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==Der Bergbau zur Preußischen Zeit==
  
 
Nahe der Wolfswiese wurde bereits im 18. Jahrhundert ein Schacht niedergebracht und eine erste Sohle angesetzt. Vom Tal war vermutlich bereits im 17. Jahrhundert ein Stollen begonnen worden, der nun bis zur neuen Solhe vorgetrieben wurde. Die Anlage erhielt später zur Förderung ein Kesselhaus mit Dampflokomobile und einen Förderkorb für einen Lorenwagen.
 
Nahe der Wolfswiese wurde bereits im 18. Jahrhundert ein Schacht niedergebracht und eine erste Sohle angesetzt. Vom Tal war vermutlich bereits im 17. Jahrhundert ein Stollen begonnen worden, der nun bis zur neuen Solhe vorgetrieben wurde. Die Anlage erhielt später zur Förderung ein Kesselhaus mit Dampflokomobile und einen Förderkorb für einen Lorenwagen.

Version vom 21. Dezember 2021, 23:47 Uhr

Grube Petersbach
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Steckbrief
Erste Verleihung: 1674
Schachtteufe: 1.025 Meter
Minerale: Blei, Kupfer, Spateisenstein, Zink
Belegschaft: bis 530 Mann
Gesamtförderung: über 2,36 mio. to
Stilllegung: 1937
direkter QR-Code: www.qltr.de/qrka0032

Die Grube Petersbach war die ergiebigste und bekannteste Erzgrube im Amt Altenkirchen. Sie wurde bereits 1674 als „Grube Petersbach samt Beilehn“ auf Bleierze verliehen.[1] Der Bergbau ging hier jedoch vermutlich bereits früher um. Bis zu ihrer Stilllegung im Jahr 1937 ging somit im Ort Eichelhardt weit über 260 Jahre lang Bergbau um.

Die frühe Bergbauphase

Die Anfänge der Grube Petersbach waren nicht an den heute noch teilweise erhaltenen Tagesanlagen im Ort Eichelhardt, sondern gut einen Kilometer weiter östlich im Tal der Wolfswiese. Heute befindet sich in diesem Bereich eine Kartbahn.

Eine erste schriftliche Nachricht stammt aus dem Jahr 1674. Hierin wurde das Bergwerk als uraltes "Gebäu" bezeichnet, was auf einen wesentlich früheren Bergbau hinweist. Im 17. Jahrhundert wurden überwiegend Bleierze abgebaut. In den oberen Teufen kamen Kupfererze hinzu. Der Abbau vom anstehenden Brauneisenstein schien jedoch kaum eine Bedeutung zu haben.[2]

Im Jahr 1770 versuchte sich der Münzmeister Bernhard aus Altenkirchen auf Grube Petersbach, konnte jedoch keine wirtschaftlichen Erfolge erzielen.
1776 übernahm der Kaufmann Johann Jakob Floß aus Altenkirchen die Grube. Dieser hatte zunächst Schwierigkeiten Gewerken, also Teilhaber, zu finden und beschwerte sich in Briefen über das fehlende Zutrauen der Einheimischen zum Bergbau.[3]
Zudem fehlte es an Eisenhütten im näheren Umfeld, die die geförderten Erze abnehmen könnten. Dies bedeutete zunächst hohe Transportkosten, die die Gewinne deutlich schmälerten. In den Folgejahren konnte sich der Bergbau entwickeln, erreichte aber keine größere wirtschaftliche Bedeutung.

Neben der Entfernung zu den bestehenden Hütten waren auch die Landesgrenzen oft ein Hinderniss. 1798 übernahmen die Kaufleute Johann Jakob Büsgen und Johann Heinrich Bender Gewerkschaftsanteile der Grube Petersbach. Diese mussten zunächst ein Gesuch an den Landesherren richten, um den Spateisenstein an die Hütte bei Hamm (Sieg) zu liefern, die in einem benachbarten Teritorium lag.[4]
In den Folgejahren wechselten die Gewerken auf Grube Petersbach verschiedentlich. Der aufwendige Transport und die Landesgrenzen blieben jedoch auch weiter bestehen. Der Bergbau wurde noch bis 1811 weiter betrieben und kam dann jedoch zum erliegen.

Der Bergbau zur Preußischen Zeit

Nahe der Wolfswiese wurde bereits im 18. Jahrhundert ein Schacht niedergebracht und eine erste Sohle angesetzt. Vom Tal war vermutlich bereits im 17. Jahrhundert ein Stollen begonnen worden, der nun bis zur neuen Solhe vorgetrieben wurde. Die Anlage erhielt später zur Förderung ein Kesselhaus mit Dampflokomobile und einen Förderkorb für einen Lorenwagen. [5]


Ende des 18. Jahrhunderts wurden hier überwiegend Blei- und Kupfererze gewonnen, ehe man im frühen 19. Jahrhundert vermehrt auch den begehrten „Stahlstein“, einen manganhaltigen Spat- und Brauneisenstein förderte.

1864 wurde der alte Tiefbauschacht abgeteuft und man gewann Spateisenstein, der u.a. der Heinrichshütte in Hamm an der Sieg als Rohstoff für die Spiegeleisenerzeugung diente.

Ein verringerter Bedarf an diesem Spezialroheisen, hohe Transportkosten und ungünstige Gebirgsverhältnisse führten 1890 zur Stilllegung der Grube.

Im Jahr 1901 wurde die Grube wiedereröffnet und ein neuer Maschinenschacht niedergebracht. Die Förderung stieg in den Folgejahren beträchtlich.

Die tiefste Sohle des Bergwerks bei 1.025 m traf jedoch keine abbauwürdigen Vorkommen mehr an, so dass man den Betrieb endgültig einstellte. Bis dahin wurden insgesamt etwa 2,8 Millionen Tonnen Eisenerz gefördert.


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Verfasser: Christoph Eul und Roger Lang

  1. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 3
  2. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 3
  3. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 4
  4. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 6
  5. Heuzeroth,G. (1969): Unter den Halden ruht die Vergangenheit (Dokument). In: Heimatverein des Kreises Altenkirchen e.V., Heimatjahrbücher des Kreises Altenkirchen (Westerwald). Dieckmann, S. 96
  6. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach
  7. Heuzeroth,G. (1969): Unter den Halden ruht die Vergangenheit (Dokument). In: Heimatverein des Kreises Altenkirchen e.V., Heimatjahrbücher des Kreises Altenkirchen (Westerwald). Dieckmann