Grube Petersbach (Eichelhardt)

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Grube Petersbach
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Steckbrief
Erste Verleihung: 1674
Schachtteufe: 1.025 Meter
Minerale: Blei, Kupfer, Spateisen, Zink, Nickel, Silber
Belegschaft: bis 530 Mann
Gesamtförderung: über 2,36 mio. to
Stilllegung: 1937
direkter QR-Code: www.qltr.de/qrka0032

Die Grube Petersbach war die ergiebigste und bekannteste Erzgrube im Amt Altenkirchen. Sie wurde bereits 1674 als „Grube Petersbach samt Beilehn“ auf Bleierze verliehen.[1] Der Bergbau ging hier jedoch vermutlich bereits früher um. Bis zu ihrer Stilllegung im Jahr 1937 ging somit im Ort Eichelhardt weit über 260 Jahre lang Bergbau um.

Die frühe Bergbauphase

Die Anfänge der Grube Petersbach waren nicht an den heute noch teilweise erhaltenen Tagesanlagen im Ort Eichelhardt, sondern gut einen Kilometer weiter östlich im Tal der Wolfswiese. Heute befindet sich in diesem Bereich eine Kartbahn.

Eine erste schriftliche Nachricht stammt aus dem Jahr 1674. Hierin wurde das Bergwerk als uraltes "Gebäu" bezeichnet, was auf einen wesentlich früheren Bergbau hinweist. Im 17. Jahrhundert wurden überwiegend Bleierze abgebaut. In den oberen Teufen kamen Kupfererze hinzu. Der Abbau vom anstehenden Brauneisenstein schien jedoch kaum eine Bedeutung zu haben.[2]

Im Jahr 1770 versuchte sich der Münzmeister Bernhard aus Altenkirchen auf Grube Petersbach, konnte jedoch keine wirtschaftlichen Erfolge erzielen.
1776 übernahm der Kaufmann Johann Jakob Floß aus Altenkirchen die Grube. Dieser hatte zunächst Schwierigkeiten Gewerken, also Teilhaber, zu finden und beschwerte sich in Briefen über das fehlende Zutrauen der Einheimischen zum Bergbau.[3]
Zudem fehlte es an Eisenhütten im näheren Umfeld, die die geförderten Erze abnehmen könnten. Dies bedeutete zunächst hohe Transportkosten, die die Gewinne deutlich schmälerten. In den Folgejahren konnte sich der Bergbau entwickeln, erreichte aber keine größere wirtschaftliche Bedeutung.

Neben der Entfernung zu den bestehenden Hütten waren auch die Landesgrenzen oft ein Hinderniss. 1798 übernahmen die Kaufleute Johann Jakob Büsgen und Johann Heinrich Bender Gewerkschaftsanteile der Grube Petersbach. Diese mussten zunächst ein Gesuch an den Landesherren richten, um den Spateisenstein an die Hütte bei Hamm (Sieg) zu liefern, die in einem benachbarten Teritorium lag.[4]
In den Folgejahren wechselten die Gewerken auf Grube Petersbach verschiedentlich. Der aufwendige Transport und die Landesgrenzen blieben jedoch auch weiter bestehen. Der Bergbau wurde noch bis 1811 weiter betrieben und kam dann jedoch zum erliegen und fiel ins Bergfreie.

Der Bergbau zur Preußischen Zeit

Bereits im Jahr 1815 war die damals im Bergfreien liegende Grube in den Besitz Preußens gekommen. Erst im Jahr 1823 reichte das Königliche Hüttenamt für die Allerhöchste Landesherrschaft Preußen eine neue Muthung ein. Ein alter Tagesschacht in einer Pinge wurde aufgewältigt und zwei Strecken aufgefahren.[5] Die zunehmende Nachfrage nach dem hier anstehenden Spateisenstein ließ schließlich wieder einen regelmäßigen Betrieb zu.

1827 Stand die Rohstahlhütte in Hamm (Sieg), die zugehörige Grube Petersbach sowie drei weitere Bergwerke zum Verkauf. In den damaligen Beschreibungen wurde das Erz aus Eichelhard hervorgehoben, da es sich aufgrund seiner Zusammensetzung besonders für die Herstellung von Spiegeleisen eignete. Zudem wurden die zu erwartenden umfangreichen und mit neu anzulegenden Stollen leicht zu erschließenden Erzvorkommen angeführt. Das Bergwerk verfügte damals über einen ca. 30 Meter tiefen Tagesschacht zur Förderung und ein Zechenhaus mit Gebetsstube sowie eine Bergschmiede.[6]
Im Rahmen einer Versteigerung erhielt im gleichen Jahr der Kaufmann Johann Heinrich Dreßler aus Siegen den Zuschlag für die Hütte bei Hamm und alle vier Bergwerke.

=Der Bergbau zur Zeit von Johann Heinrich Dreßler

Nach dem Kauf der Grube Petersbach durch den Kaufmann Dreßler aus Siegen wurde der Bergbau intensiviert. Im Jahr 1838 wurden weitere Grubenfelder hinzugenommen und der Name auf "Petersbach samt Beilehn" geändert. Nun durfet neben dem bereits genehmigten Eisen-, Kupfer-, Blei- und Silberabbau auch das anstehende Nickel- und Zinkerz abgebaut werden.[7]

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Verfasser: Christoph Eul und Roger Lang

  1. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 3
  2. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 3
  3. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 4
  4. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 6
  5. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 6
  6. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 8
  7. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach, S. 10
  8. Langenbach, N. (2002): Die Grube Petersbach in Eichelhardt Kreis Altenkirchen (Dokument). N. Langenbach
  9. Heuzeroth,G. (1969): Unter den Halden ruht die Vergangenheit (Dokument). In: Heimatverein des Kreises Altenkirchen e.V., Heimatjahrbücher des Kreises Altenkirchen (Westerwald). Dieckmann