Lehrmaterial: Pingen, Stollen, Schächte: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. Oktober 2018, 10:57 Uhr
Vorbemerkung
Die augenfälligsten Merkmale des ehemaligen Eisenerzbergbaus im Siegerland und im Wieder Bezirk, die Fördertürme, sind längst verschwunden. Eine Ausnahme stellen der Förderturm zu Schacht II der Grube Georg dar, der als Industriedenkmal erhalten bleibt, und der auf der „Steinebacher Höhe“ neu (2013) errichtete Förderturm, der aus dem Harz herbei geholt wurde und an den Betrieb auf Grube Bindweide erinnern soll.
Weniger auffällig im Landschaftsbild sind die zahlreichen Pingen, Stollen und Schächte auf vielen Grubenfeldern. Auch im Sprachgebrauch der Einheimischen haben sich ihre Namen bis heute vielfach erhalten. Sie erinnern in ihrer Gesamtheit an das harte Bemühen der Vorfahren, die Eisenerzgänge zu „erschließen“, um sie abbauen zu können.
Definitionen
<html>Pinge</html>
Meist trichterförmige Erdvertiefungen, entstanden durch das Freigraben von zu Tage tretenden Erzgängen und durch den anschließenden Abbau der „ausbeißenden“ (= zu Tage tretenden) Erzgänge.
<html>Pingenfeld</html>
Verstreut beieinander liegende Pingen.
<html>Pingenzug</html>
hintereinander aufgereihte Pingen, entsprechend dem Verlauf des zu Tage tretenden Erzganges.
<html>Stollen</html>
Von der Erdoberfäche aus durch das Gestein gehauener, meist horizontaler Zugang in Richtung des Erzvorkommens.
Stollen können neben ihrer Hauptaufgabe, das Erzvorkommen zugänglich zu machen, weitere Funktionen haben:
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- Wasserlösung (= Ableitung der Bergwasser),
- Erzförderung,
- Bewetterung,
- Fahrung (Zugang zu den Abbauen)
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<html>Schacht</html>
Meist senkrecht angelegter Grubenbau; im Erzgang selbst oder in dessen unmittelbarer Nähe niedergebracht; dient der Erschließung tief liegender Mineralien.
Im Abstand von gewöhnlich 40 bis 50 m werden aus dem Schacht die Sohlen angesetzt.
Weitere Funktionen:
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- Erzförderung,
- Personenförderung,
- Bewetterung,
- Wasserhaltung.
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<html>Sohlen</html>
Meist waagerecht vom Schacht aus in Richtung des Erzganges angelegte Strecken. Diese dienen dem Abbau, der Förderung, der Wassserhaltung, der Bewetterung.
Methodische Hinweise
Die bergbaulichen Begriffe „Pinge“, „Stollen“ und „Schacht“ sollten im vorbereitenden Unterricht voraufgehend zu einer Exkursion zur Grube Bindweide sowohl in der Grundschule, der SEk.–Stufe I und in der gymnasialen Oberstufe vermittelt werden. Mit dieser Vermittlung werden folgende Unterrichtsziele verknüpft:
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- Die Schüler sollen diese Begriffe als eine wichtige Voraussetzung für eine Befahrung einer Eisenerzgrube kennen lernen.
- Im bisherigen Unterricht haben die Schüler von der Entstehung der Erzgänge erfahren. Nun sollen sie erkennen, wie diese Erzvorkommen durch bergmännische Arbeit „aufgeschlossen“ wurden, um sie anschließend abbauen zu können.
- Die Schüler sollen erkennen, wie aufwändig sich oft diese „Aufschlussarbeiten“ gestalteten.
- Älteren Schülern der Sek.-Stufe I und der gymnasialen Oberstufe sollte an Hand der Begriffe „Pingen“, „Stollen“ und „Schacht“ und „Sohlen“ die fortschreitende technische Entwicklung im heimischen Eisenerzbergbau vermittelt werden.
- Schülern höherer Klassen sollten durch die Darstellung der aufwändigen Aufschlussarbeiten (durch Pingen, Stollen, Schächte und Sohlen) erkennen, dass die heimischen Eisenerzgruben gegenüber anderen Erzanbietern auf dem Weltmarkt letztlich nicht mehr konkurrenzfähig waren und dass dadurch der Siegerländer – Wieder Eisenerzbergbau sein Ende finden musste (1965: letzte Gruben: Grube Georg (Willroth) und Grube Füsseberg (Daaden-Biersdorf). Über die vermuteten Restvorräte beispielsweise der Grube Bindweide nach ihrer Schließung 1930 (ca. 11 Mio. Tonnen) kann diskutiert werden: Was geschieht damit?
- Die zahlreichen zur Vermittlung der Begriffe „Pingen“, „Stollen“, „Schächte“ und „Sohlen“ zur Verfügung stehenden Unterrichtsmaterialien (Fotos, Zeichnungen, schematische Darstellungen, Grafiken) erfordern eine Auswahl, die der Lehrer nach Sichtung zu treffen hat.
- Alle Materialien sind zur Projektion im Klassenzimmer geeignet und können als Reproduktion (Kopie) Eingang in die Schüler-Arbeitsmappe finden.
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Didaktische Hinweise
Den Schülern wird durch die Vermittlung der Begriffe „Pingen“, „Stollen“, Schächte“ und „Sohlen“ an Hand der gebotenen U.-Materialien eine Fülle bergbaulichen Fachwissens zugänglich gemacht. Die ausgewählten Arbeitsmaterialien können dazu beitragen, dass Schüler teils durch Eigenarbeit (vorwiegend Bildbetrachtung und Diskussion), teils unter Anleitung des Lehrers die unterschiedlichen Arten der Aufschlussarbeiten des Bergmanns verstehen.
Materialien
<pdf width="500" height="300">File:pingen_stollen_schaechte/Gesamtmappe_Pingen_Stollen_Schächte.pdf</pdf>
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AM 3.1 Arbeit in einer Pinge
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Allen Klassenstufen kann das Wort „Pinge“ als lautmalendes Wort erklärt werden. („Pinge“ ahmt das Geräusch nach, das beim Aufschlagen der Keilhacke auf hartes Gestein entsteht.)
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AM 3.2 Reste von Pingen in einem Hochwald
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AM 3.3 Grubenkarte Pingen
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AM 3.4 Grubenkarte Pingenfeld und Pingenzug
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AM 3.5 Erzgänge, Pingen, Stollen ( Schema)
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AM 3.6 Vor dem Stollenmundloch
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AM 3.7 Bergleute vor dem Tiefen Stollen
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AM 3.8 Schema Alvensleben Stollen
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AM 3.9 Schema Tiefer Stollen Bindweide
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AM 3.10 Schnitt durch einen Haspelschacht
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AM 3.11 Einfahrt des Bergmanns in den Schacht
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AM 3.12 Das Anlegen einer Sohle
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AM 3.13 Agricola Schächte
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AM 3.14 Idealschnitt Spateisenerzgrube
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Die Schemazeichnung verzichtet auf die Darstellung eines Stollenbetriebes aus er frühen Betriebszeit einer Siegerländer Grube.
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AM 3.15 Seilfahrt auf einer Siegerländer Spateisensteingrube
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